Nach den bereits eineinhalb vergangenen Monaten in Indonesien, nachdem wir Bali mit einem Bus übersprungen haben, kamen wir in Lombok, das erste Mal in Touristenzone. Das nun andere Touristen in der Nähe sind, war im ersten Geschäft erkennbar. In einem muslimischen Land, wo normalerweise kein Alkohol getrunken wird, wird die Sonnencreme mit dem Bier gleich im Doppelpack verkauft. Wir wollten uns auf Gili Trawangan, einer Insel bei Lombok in Touristenarea etwas Ferien gönnen und uns vom täglichen Fahrradfahren erholen.
Die Welt ist kleiner als man denkt. Per Zufall erfuhren wir über Internet, dass unsere Freundin Daniela aus der Schweiz sich am Gleichen Ort aufhält. So hatten wir ein überaschendes Treffen mit ihr.
Auf Gili Trawangan genossen wir es einmal einfach Touristen zu sein und ohne unsere zweiräderigen Freunde weniger Aufsehen zu erregen. Auf der Insel waren wir überall von Gesängen und Gitarrenklängen umgeben, so kam unsere Gitarre hervorragend an und hatte schneller Freunde als wir…J Wir genossen erholsame Stunden mit Musik machen, singen, in der Hängematte liegen und nichts tun.
Meeressicht von Gili Trawangan, das Land gegenüber ist Lombok.
Velofahrerbesuch: Vor etwa einem Jahr haben wir „den Pol“ (so nennen wir ihn, weil er aus Polen kommt und wir uns seinen kompliziert auszusprechenden Namen einfach nicht merken können) auf dem Pamirhighway kennengelernt und in Indonesien zweimal wieder getroffen.
Regula
vebrachte doch noch einen Tag auf Bali, wo sie ihren Bruder Matthias, der dort
Ferien macht besuchte.
Nachdem Besuch in Lombok wollten wir so schnell als möglich
nach Flores. Doch zwischen Lombok und Flores liegt auch noch die Insel Sumbawa,
so beschlossen wir die Insel per Anhalter zu überqueren. Kaum erreichten wir
mit dem Schiff Sumbawa fühlte es sich an, als seien wir in einem anderen Land.
Alles ruhig, wir konnten zehn Kilometer fahren, ohne nur einer Menschseele zu begegnen…..
Und kaum Motorräder und Autos, die meisten
Transporte werden hier noch per Kutsche erledigt. Glücklicherweise fanden wir
doch noch Lastwagen, die uns mitnehmen.In den Lastwagen fuhren wir der Küste entlang in Richtung Flores…
Das
indonesische Riesenrad für Kinder.
So
erreichten wir nach einigen Tagen Flores.
Wir bekamen die grosse Ehre eine Nacht bei einer Bergvolkfamilie verbringen zu können, von denen es hier in Flores einige gibt. Es gab ein Festmahl, ein riesiger Baracuda, da der Sohn, der in Bali eine Recyclingschreinerei führt, für einige Tage zu Hause auf Besuch war.
Um den Sohn zu beschützen, wurde zu seiner Ehre eine
Zeremonie durchgeführt. Dies lief folgendermassen ab:
Die ganze Sippschaft fand sich im
Gemeinschaftsraum in einer Runde zusammen. Ein kleines Hühnchen wurde in die
Mitte gebracht, das zuerst von jedem in der Runde berührt wurde. Dem Huhn wurden
zuerst einige Federn gezupft, welche das Böse darstellen sollen, diese wurden
dann weit weg aus dem Haus geworfen. Mit den nächsten gezupften Federn sollten
die guten Wünsche dargestellt werden, sie verblieben im Kreis. Dann wurde das
Huhn geschlachtet, ein Teil des Blutes des Huhnes wurde an das neue Auto des Sohnes
gestrichen, um ihn vor Unfällen zu schützen. Danach wurde aus dem Kieferknochen
des Huhnes die Zukunft des Sohnes gelesen.
Der Sohn hatte aus Bali eine Satelitenschüssel als Geschenk
mitgebracht, nun kann man auch hier endlich die Fussballmatches verfolgen. Am
Abend spielte Indonesien gegen Australien…..nicht nur die Familie, sondern das
ganze Dorf geniesst die Satelitenschüssel und das Wohnzimmer der Familie wird
wohl ab jetzt immer etwas voller sein…..
Zum Schutz gegen die Kälte kuschelten wir uns in
die traditionellen Floressarongs (Schwarz mit farbigen Stickereien).
Die Bergvölker leben vom Anbau von Nelken, Reis, Kaffee,
Schokolade und natürlich vom Brennen des Schnapps aus den Palmen, genannt Arak.
Die Nelken werden in der Tabakindustrie
verwendet, da hier vorwiegend Nelkenzigaretten geraucht werden.
Wir haben immer gemeint, dass man die Frucht der Schokolade
nicht essen kann. Doch das weisse Fruchtfleisch ist köstlich süss.
Die Kakaobohnen sind eigentlich nur die Kerne
des Ganzen.
Hier
werden die Schokoladenbohnen aus ihrer Schale gelöst, später werden sie an der
Sonne getrocknet werden.
Das
Transportmittel der Einheimischen die kleinen Busse, die auf der Fahrt meist zu
Technobussen umgewandelt werden. Die gespielte Musik ist über Kilometer zu
vernehmen. :)
Die
Indonesier wussten sich bei der Verständigung mit uns immer zu helfen, so ging
es meist nicht lange und das Englisch-Indonesienlexikon wurde gezogen und auch
wir kannten gegen Ende den „Camus“ (das indonesische Wort für Lexikon)
hervorragend.
Oftmals wird hier die Wäsche ausgelegt, statt aufgehängt, der Grund dafür, konnten wir bis zum Schluss von Indonesien nicht verstehen.
Zum
Abschluss wollten wir noch einmal das Meer mit all seinen Fassaden geniessen,
das heisst für uns nicht etwa am Strand liegen und uns sonnbaden, sondern auf
Entdeckungsreisen in die Unterwelt abzutauchen…
Bei einem Tagesausflug im Meeresnationalpark hatten wir dazu
Gelegenheit.
Die Flughunde hingen zu Tausenden in den Bäumen
und die Unterwasserwelt war unglaublich noch nie konnten wir solche Korallen
beobachten!!!!!!Riung ist auch bekannt um köstlichen Fisch zu essen so gehen jede Nacht unzählige Fischer auf Fang. Regula hatte die Gelegenheit einen von ihnen während einer Nacht zu begleiten. In der Abenddämmerung fährt man an eine geeignete Stelle auf dem offenen Meer und wirft den Anker aus. Dort wird dann bis zum Morgengrauen gefischt.
Das Ziel so grosse Fisch aus dem Wasser wie möglich zu ziehen, da diese von den Touristen anscheinend mehr gemocht werden. Das Netz wird nur einmal ausgeworfen, nicht grosse Fische kann man damit fangen sondern Kleine, diese werden später dazu verwendet, um die riesigen Fische zu ködern.
Typisches Hotelzimmer in Indonesien. Die Moskitonetze sind aus Vorhangstoff angefertigt.
Nun stiegen auch wir in einen Technobus, um in die Hafenstadt Maumere zu gelangen, wo später unser Schiff nach Borneo ablegen wird. Die Fahrt mit dem Bus dauerte länger als erwartet……wer kann schon wissen, dass man drei Platten haben wird….
Von unserer ersten Fahrt wussten wir schon so einiges, dieses Mal war es Regulas Aufgabe sich zu einem Schlafplatz durchzuringen, doch dieses Mal war die Sache aussichtslos, überall waren Menschen und alle Liegen waren besetzt. Zum Glück haben wir ja unsere Matten so suchten wir uns einen gemütlichen Platz an Deck.
Das ist nicht etwa ein indonesischer Petflaschenplastikvogel,
nein das ist der Abfall, der in Massen von Schiff geworfen wurde. Zuerst wurde
der Abfall in Säcken gesammelt und dann mitsamt den Plastiksäcken über Bord
geworfen „wo ist da die Logik?“
Auf unsere Aussprache, dass das Meer so krank
wird, bekommen wir zur Antwort: „ in Indonesia ist das kein Problem“.Die meisten einheimischen Reisenden lassen sich ihr Gepäck von den Trägern aufs Schiff bringen. Da es von unzähligen Trägern nur so wimmelt, haben die Träger Nummern am, damit man seinen Träger immer wieder findet.
Die
Schwarzgeldwechsler zeigten einmal mehr an, dass man bald die Grenze überqueren
wird. Sie trugen Massen an Geld mit sich, wir fragen uns jedes Mal, ob es nicht
gefährlich ist, dass sie jemand bestiehlt. Dann würden sie nämlich sicherlich
1000Dollar verlieren, was hier viel Geld ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen