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Donnerstag, 30. August 2012

Indonesien 1




Da keine Fähre direkt von Singapur nach Sumatra führte, machten wir einen kurzen Stopp, auf einer kleinen Insel, nicht weit entfernt von Singapur. Weit und breit war keine Übernachtungsmöglichkeit auffindbar, deshalb schliefen wir unsere erste Nacht in Indonesien auf einer Parkbank direkt am Hafen. So hatten wir es am nächsten Tag auch nicht allzu weit, um mit der Fähre weiter zu reisen.





Nach sechs Stunden fahrt auf dem Ozean kamen wir in Dumai auf Sumatra an. Wow, was so ein Weg von sechs Stunden ausmachen kann, alle schrien und winkten uns zu, es herrschte ein regelrechtes Durcheinander von Motorrädern, Menschen und bunten Ritschkas.
Wir beschlossen uns eine Unterkunft zu suchen, um uns anzuklimatisieren, nicht unbedingt der Hitze wegen, die sich wie wir das Gefühl  hatten steigerte, sondern wegen der kulturellen Veränderung.
Dann ging es los, unsere Karte zeigte nicht wirklich viele Dörfer an,und nur eine der kleineren Strassen. So freuten wir uns auf einsame Stunden und schlechte Strassen, doch wir hatten eine falsche Vorstellung. Wir wussten, Indonesien gehört zu den fünf meistbesiedeltsten Länder, aber dass überall und immer Menschen sind, konnten wir uns schlecht vorstellen.
Ja die Strasse wurde schlechter, aber ruhiger wurde es nie. Die Früchte der riesigen Ölpalmplantagen wurden in Traktoren brausend an uns vorbei transportiert, zu den Raffinerien.





Wir fühlten uns richtig gut, wieder mal seit Längerem richtig „on the road“ zu sein. Alle waren freundlich und riefen uns ständig zu. Wer hätte gedacht, dass wir die nächsten drei Monate die Fragen.
„ Hello Mister, how are you?
“Where are you going?“
und
„Where are you from?“ noch etliche Male beantworten werden.
Wir hatten wieder das Gefühl in Asien zu sei. Malaysia war für unseren Geschmack etwas zu modern.





Wir waren begeistert, dass alle so spontan auf uns zu kamen und uns zu einer Mahlzeit oder einer Kokosnuss einluden. Schnell ging es und wir kannten das indonesische Essen und dessen Spezialitäten. Wie zum Beispiel der berühmte kalte Schwarztee in Flaschen, namens Tebotol.






Das bekannte Nasi Goreng, wird hier mit Reischips zusammen verzerrt.




Überall und immer wir geschlafen.

Oft sind wir ein wenig irritiert, wenn die Frauen in ihren mini Shops oder sogar auf ihren Rollern im Pyjama daher kommen. Aber ja, das Pyjama wird nur in unseren Köpfen nur im Bett benützt, für die Menschen hier, ist dies ein bequemes Alltagstenü.





Ein indonesisches Restaurant. Ein Restaurant hat nicht immer weisse Tischtücher und schöne Blumen auf den Tischen.
Hier wird aus dem wenigsten das Beste hergerichtet.




Männliche Nichtraucher in Indonesien, was ist das?








In einer etwas grösseren Stadt auf dem Markt. In den Städten werden wir meist weniger beachtet, als auf dem Land, schliesslich gibt es hier ab und zu auch noch andere Touristen oder nicht  jeder sieht uns, doch in Indonesien war dies anders. Überall und immer wurde uns freundlich zugerufen.







Zum Schutz vor der Sonne, nehmen wir an.





In Lipatkin überquerten wir zum ersten Mal auf unserer Reise den Äquator.





Noch näher...noch näher...und noch näher....damit man soviele Blicke als möglich auf die zwei weissen Menschen erhaschen kann. :)







Diese nette Frau und ihre Familie, liessen uns kaum weiter ziehen. Eigentlich wollten wir am frühen Nachmittag nur eine kurze Pause machen, doch die Pause verlängerte sich bis zum nächsten Morgen. Einmal mehr, wurde rührend um uns gesorgt und alles wurde darauf gesetzt das es uns gut ging. Sogar dem Generator, wurde eine hohe Beachtung geschenkt, von dem wir denken, dass er schon eine Weile nicht mehr funktioniert  hatte. Wir hatten einen super Abend bei Kerzenlicht. Dann die Erleichterung der Frau, kurz vor dem zu Bett gehen, grelles Licht und lautes geratter des Generators.
Am nächsten Morgen schenkten wir dem Mädchen der Familie einer der Kinderfahrradhelm, die wir als Witz in Kuala Lumpur geschenkt kriegten. Die Frau war gerührt und liess uns unter Tränen weiter ziehen.








Wieder einmal haben wir es versucht in einer Polizeistation zu schlafen, doch der Polizeichef hatten das Gefühl es sei zu wenig gut für uns und hatte uns ein Hotel ohne Kosten organisiert. Am nächsten Tag führte er uns rum und zeigte uns alles, überall wurde angehalten und alles wurde getestet, sehr stolz war er auf das einheimische Essen.
Wir wurden aufgeklärt über das traditionelle jährliche Bootsrennen. Die Boote für 60 Mann aus nur einem Baum hergestellt, werden über 30Meter lang. Wir wurden zu einem Boot, dass gerade neu angefertigt wurde geführt, der  Besitzer entschied  kurzerhand diese Boot nach uns zu benennen. Nun gibt es ein Boot, das nach uns REGULA-IRIS benannt ist und in ein paar Wochen hoffentlich das Rennen gewinnt:-)





Nach stundenlangem anstrengendem auf und ab fahren durch die Plantagen, wurden wir mit leuchtende Reisfeldern belohnt. Schon eine Weile fuhren wir immer wieder an Reisfeldern vorbei, doch in einem so schönen Grün haben sie sich uns selten präsentiert.
Die kleinen Häuser in Mitten der Felder wirkten wie kleine Paradieschen.








.....Zum holen der Kokosnüsse von den hohen Palmen werden hier oftmals dressierte Affen benützt.





Auf die Frage, ob wir bei ihnen unser Zelt aufstellen können, sagen die Indonesier immer gleich ja, so dass wir manchmal irritiert waren und nachfragen ob sie uns auch wirklich verstanden haben. So haben wir in Indonesien die Gelegenheit von unzähligen, interessanten Schlafmöglichkeiten. Dieses Mal  durften wir in einem neu eröffneten Spital einen erholsamen Schlaf geniessen, das nächste mal war es eine Lastwagenraststätte, bei der  wir das 24stundenschild  übersahen. Ein anders mal war es ein Gartenhäuschen oder unser Zelt.






Die Körperpflege litt in Indonesien kaum. Kamen wir irgendwo an, wurde uns schnell den nächst möglichen Waschplatz gezeigt und gesagt Mandi, Mandi was soviel heisst wie duschen duschen.. Oft fragten wir uns, ob wir den so stinken. Ja sicher haben wir manchmal gerochen. Doch die Indonesier legen besonderen Wert auf ihre Körperpflege und waschen sich bei jeder Gelegenheit.






Ein Hobby der Jungs.





Hier wurden wir eingeladen in ein kleines Dorf abseits der Hauptstrasse.
Soviele Schuhpaare, soviele Augen waren auf uns gerichtet…




Umso näher wir der Küste und somit der Stadt Padang kamen, umso mehr sahen wir die traditionellen Padanghäuser. Die Häuser sind eine Nachahmung von Schiffen, als Grund dafür wurde uns genannt, dass die Ureinwohner mit Schiffen kamen um sich hier anzusiedlen.




1



2


Und 3
KNIPS!!!!!!
Immer wieder werden wir gestoppt, um eine Menge Fotos von uns zu machen. Halten wir an, so geht es nicht lange und es stehen unzählige Indonesier um uns. Ruhige Pausen gibt es hier nicht, immer werden wir angestarrt und das ohne Hemmung. Manchmal ist das etwas anstrengen, wenn keine Bewegung unbeobachtet bleibt. Wir wissen nun, wie sich ein Prominenter fühlen muss, wenn jungen Frauen und Herren kichernd und vor Nervosität händeschlotternd um ihn herumstehen.






Die traditionelle Kleidung der Herren und Frauen. Ein Stück Stoff das zusammen genäht ist wie ein riesiger  Schlauch. Das Kleidungsstück genannt Sarong, ist nicht nur ein Kleidungsstück, sondern wird überall im Alltag verwendet, sei es um Kinder oder schwere Lasten zu tragen, als Schlafsack, Gürtel oder einfach zur Zierung über der Schulter. Auch wird von den Männern der Sarong bei jedem Gebet getragen.






Ein indonesische Frau auf dem Weg zur Moschee im weisen Kopftuch, das ausschliesslich zum beten getragen wird.




Es war nicht die Strasse, sondern die vielen Menschen um uns, die uns in diesem Land herausforderten. Zum ersten Mal hatten wir Mühe mit den Leuten um uns. Die Frage kam oft, wie kommen wir zur Ruhe, ohne Ruhe um uns zu haben?





Ab Padang wurden wir vermehrt von männlichen Einheimischen angemacht oder nach einem kurzen normalen „Smalltalk“ auf der Strasse direkt ins Hotelzimmer eingeladen. Ablehnend und mit der Frage im Hinterkopf, welches Bild von uns europäischen Frauen hier wohl herrscht, zogen wir weiter.
Wir entschieden uns für das letzte Stück in Sumatra den Bus zu nehmen.
Gesagt getan 24 Stunden Busfahrt bis in die Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java.








Angekommen in Jakarta gings direkt zum Ticketoffice der riesen grossen Pelnifähren, um an das östliche Ende der Insel zu gelangen. Wir wollten die Mitte von Indonesien sehen und das Visa setzte uns zeitlich unter Druck. Wir hatten Glück, vier Stunden Aufenthalt in Jakarta und weiter ging unser Abenteuer.
Als wir beim Schiffshafen ankamen, standen  Massen von Menschen und jeder hatte jede Menge Gepäck bei sich.





Das Tor öffnete sich, und dann ging e los. Alle rannten, wir hatten keine Chance mit unseren Rädern. Zack und schon lag ein Rad auf dem Boden, jeder war so damit beschäftig einen Schlafplatz an Bord zu kriegen, das keiner dem Anderen half oder  auf ihn Rücksicht nahm.
Die Frage war, wie kommen wir auf das Schiff, jeder quetschte sich auf die Treppe, dazu kam, dass die Aussteigenden Passagier uns entgegen kamen. Iris quetschte sich durch die Masse und ergatterte per Zufall zwei Liegen in einem der Schlafsäle. Dann hiess es für Iris, sich wieder raus drücken, um die nächste Ladung der Taschen zu holen und zu guter Letzt die Fahrräder.





Wie waren die einzigen Touristen in dieser Klasse, uns wurde geraten, als Frau in eine der höheren Klassen zu reisen. Doch so wie immer, wollten wir das Leben und die Reiseart der Einheimisch miterleben. Alle um uns waren freundlich, es ging eine Weile, bis sich das erste Kind auf unsere Matten wagte, und schon war da die ganze Sippschaft.
Manchmal haben wir eine Hand in dem Gesicht und unsere Nase wird gedrückt. Eine Spitznase fühlt sich wirklich anders an als eine eher flache der Indonesier.
Auch werden unsere weissen Armen bestaunt, die doch eigentlich mittlerweilne etwas brauner wurden. Wenn die lieben Indonesier dann per Zufall unsere wirklich weissen Hautstellen zu Gesicht kommen, ist  Ohren zu halten angesagt:-)), sie kreischen vor Begeisterung über die für sie wunderschöne weisse Haut.




In Surabaya kamen wir um Mitternacht an, nirgends fanden wir ein Hotel in unserer Preisklasse. Einer sagte, uns wir sollen doch zur Polizei. Nicht sehr optimistisch fuhren wir wieder mal vor. Doch dieses Mal, war dies ganz anders als bisher bei der Polizei. Ruckzuck und uns wurde ein Platz zum Schlafen angeboten. Als wir fragten, was den in dem Nebenraum sei, bei dem nur Fenster an der Decke zu sehen waren,  sagte man uns, dies sei das Gefängnis. Wir dachten es sei leer und fragten, ob wir dort drin übernachten könnten. (Wenn schon bei der Polizei, dann schon recht) Wieso nicht, wurde uns zur Antwort gegeben, es sei einfach etwas muffig. Doch als wir durch das versteckte Fenster schauten, sahen wir, dass die Zelle voller Insassen war. Dann doch lieber vor der Zelle…




Je nach Gegend und Stadt waren die Fortbewegungsmittel, Verkaufs- und Esswagen unterschiedlich. Bei den Ritschkas war mal der Fahrer hinten, auf der Seite oder davor.










Wir entschiede uns den nächsten Vulkan den Mt. Bromo zu befahren, um  wieder mal ein längeres Stück  hochzufahren.
In 40 km hatten wir 2500Höhen Meter zu nehmen, Kurve um Kurve wurde die Strasse immer steiler. Wir mussten unser Motto, nie zu schieben, weil dies für uns viel anstrengender ist, aufgeben.
Die letzten 4 Kilometer waren wir nur noch am Schieben, wir hatten gegen die ständig 16-18% Steigung keine Chance. Zum Glück war es an diesem Tag neblig und nicht so heiss wie üblich.





In dieser Höhe, wurde in den steilen Hängen nicht mehr Reis angepflanzt, sondern jenste Gemüsesorten. Der Bergabtransport wurde oft auf Karren ohne Motor gemacht. Hochgezogen von einem Motorrad und runter einfach saussen lassen.





Zur Belohnung die unglaubliche Aussicht. Das Besondere am Mt. Bromo ist, dass ein aktiver Vulkan in einem anderen riesigen erloschenen Krater ist und darin ein Sandsee.
Am grossen Kraterrand konnten wir wieder einmal in der Natur und ohne Zuschauer zelten, nur wir zwei und die Natur. Mit den Höhenmetern ist die Temperatur gesunken, schlappe 12 Grad, wieder einmal wurden unserem Flies und der Regenkleidung Beachtung geschenkt.
Und in der Kälte, gab es unser letztes Gerberkäsefondue:-)




Am nächsten Tag fuhren wir durch den Sandsee im Krater, am anderen Ende des Kraters die steile Kraterwand wieder hoch schieben und dann 40 Km alles Abfahrt. Nach der Anstrengung genossen wir die kurvige Abfahrt in vollen Zügen.
Noch nie hatten wir eine so deftige Steigung auf unserer Reise, wir fragten uns im Witz und unter Lachen, was wir uns antun. Aber es gibt doch nichts Besseres als hochfahren, auch wenn es schieben ist:-)  Wir genossen die Berge und die Ruhe, die wir für die kurze Zeit hatten unglaublich.





Direkt von Probolinggo aus, nahmen wir den Bus über Bali nach Lombok…

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