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Montag, 29. August 2011

Tadschikistan

Willkommen im Land der Flaggen und der Berge, vor allem der hohen Berge. Tadschikistan besteht zu 83 Prozent aus Gebirge. Doch zum Glueck soll die Fahrt nach Dushanbe, der Hauptstadt, noch einigermassen flach ausfallen.



Die erste Nacht verbringen wir in einem Haus voller Frauen, und nur ein Mann (das Oberhaupt der Familie) wohnen zusammen unter diesem Dach. So kommen wir schon am ersten Tag in diesem Land in Kontakt mit Mehrfachverheiratungen.




In Dushanbe angekommen wird die Suche nach einer guenstigen Unterkunft wieder einmal zu einer Tagesmission. Nach einigen Versuchen treffen wir ein amerikanisches Paerchen, welche uns bei sich fuer einige Tage aufnehmen. Er arbeitet fuer eine NGO (Nonprofitorganisation) von welchen es in der modernen Stadt Dushanbe nur so wimmelt. Einmal mehr ist die Hauptstadt die totale Opposit zu den sonstigen Staedten des Landes.




Gluecklicherweise ist unser Packet mit der neuen Gabel fuer Regula auf der Schweizerbotschaft angekommen. Nur die neuen Tretlager fuer Iris fehlen, so knackt es bei ihr froehlich weiter vor sich hin. Mit den noetigen Tipps und Tricks von Maercu vom Dragoncycle in Belp (geht alle dort hin er ist echt der Beste http://www.dragon-cycle.ch/) war es fuer uns dann auch ganz einfach die Gabel auszutauschen. Die alte Gabel die eigentlich noch fahrbar war konnten wir gegen Pneus eintauschen, wenn das mal nicht Tauschhandel ist.

Der Hash ein Zusammenkommen aller Arbeitenden fuer Botschaften und NGOs. Auch wir werden hier vom amerikanischen Paerchen mitgenommen. Der Hash ist eine 1 Stunde andauernde Schnitzeljagd. Aber das Hauptziel oder der Genuss daran ist, dass man danach gemeinsam das Essen bei einem Mitglied einnimt, Bier trinkt und Hashlieder singt. Aber allem voran natuerlich das Bier trinken.

Nach einem entspannten Aufenthalt in Dushanbe, ging es endlich wieder aufs Fahrrad. Ja nach einer laengeren Pause und mit der Hitze ermuedet man doch ein bisschen schneller, so geniessen wir Fruechte und Schatten der Aprikosenbaeumen!!!
Immer wieder trefen wir an Checkpoints. Die kurzen Diskussionen mit der Polizei waren uns aber immer wieder eine gelungene Abwechslung von der steinigen Strasse.



Die Polizei war uns immer wohlgesonnen. Einige verwoehnten uns mit Blumen oder wir tauschetn unsere geschenkt bekommenen Schluesselanhaenger gegen Polizeiabzeichen ein. Im Pamir wurde das Sammeln von Polizeiabzeichen zu unserer neuen Herausforderung.




Bei den Checkpoints hatten wir auch immer die Moeglichkeit uns zu informieren, welche Fahrradfahrer ihn vor uns passiert haben. Da es ein Extrabuch gibt in welches nur Auslaender eingetragen werden. So konnten wir unsere Bekanntschaften genaustens verfolgen.




Die beruechtigten Besen von Zentralasien, die eindeutig fuer alles und ueberall Verwendung finden. Auch mitten im Nichts....
















Immer wieder gibt es ganze Fluesse zu ueberqueren. Hier ist das ganze noch einfach und handelt sich nur um einige Zentimeter...........



Die Landschaft wird immer steiniger und eintoeniger, keine Fruechte sind zu finden. Doch heute haben wir Glueck, ein Auto voller Einheimischer haelt an und beschenkt uns mit einer Wassermelone.




Die dominante Sprache Zentralasiens "Russisch". Unsere normale Taktik einfach das naechste Auto nach dem Weg zu fragen funktioniert hier nicht, bei nur drei Autos am Tag. "Halt irgendwo haben wir doch noch Uebersetzungen des russischen Alphabets" Nach langen vergleichen sind wir unseres Weges sicher.



Nach einer gemuetlichen Uebernachtung bei Einheimischen in einem kleinen Dorf geht es auf zu einer unseren bisher groessten Herausforderunge. Ein Pass wartet auf uns, in welchem wir von 1600 Hoehenmeter bis auf 3200 Meter ansteigen.




......wie erwartet findet der Spass ohne Asphalt statt, sonder nur auf Kies. Immer wieder muessen wir gegen unsere Faulheit ankaempfen. Auch Iris, die sonst wacker voranfaehrt, verbringt heute ihre Zeit lieber mit Esspausen, als der stetig ansteigenden Strasse.




Doch nach sechs Stunden und 30 Kilometer sind wir auf dem "Top", kaum oben angelangt kommt das franzoesische Paar um die Kurve, welches wir im Dorf vorher angetroffen haben. Die zwei 62jaehrigen aus Albertville sind eindeutig fiter als wir, so bewaeltigen sie den Pass in einer Stunde weniger als wir. Irgendwas machen wir falsch......?Nach gemeinsamem Mittagessen, welches wie im Pamir ueblicherweise aus Fertignudeln importiert aus China aussieht (am einfachsten zu kochen und zu kriegen) sind die Franzosen so schnell verschwunden wie sie gekommen sind.




Wer denkt, dass man nach so einer Passfahrt das Runterfahren geniessen kann hat sich maechtug getaeuscht. Der schlechten Strasse wegen faehrt man so schnell/langsam runter wie hoch. Immer wieder werden Pausen eingelegt um unsere Felgen und auch Handgelenke vom vielen bremsen auskuehlen zu lassen. Noch nie war hinunter fahren so anstrengend.



Als sich uns dieser Ausblick eroeffnet sind wir uns einig wir kamen eindeutig aus der richtigen Richtung.




Heute werden wir wieder Mal so richtig verwoehnt. In Dushanbe haben wir Hartmut kennen gelernt, der Leiter der FSD. Die FSD ist zustaendig die restlichen Minen aus dem kriegt zu entschaerfen. Hartmut hat uns empfohlen bei den FSD-Posten mal Halt zu machen, die wuerden uns sicher gut aufnehmen. Und er hatte recht wir werden mit einem hervorragenden Menue verkoestigt.




Am Strassenrand hat es ab und zu wieder Kinder, welche Gemuese und Fruechte verkaufen, sogar im Schweizershirt.




In Khorog angekommen lernen wir Akbar kennen, den Besitzer eines kleinen Ladens. Ueber seinem Laden hat es einen riesigen Raum, welche wir fuer eine Woche beziehen duerfen. In Khorog auf 2200 Hoehenmeter wollen wir uns fuer eine Woche anklimatisieren und ausruhen bevor es waehrend â Wochen nur ueber 3700 Hoehenmeter gehen soll. Akbar hat schon bald unsere Snickerssucht erkannt. Sobald er uns sieht werden Snickers vorgekuehlt und vorsichtshalber drueckt er uns immer noch 2 Plus in die Hand, damit wir in der Nacht nicht verhungern wuerden.



Der Uni Profesor von Khorog laedt uns ein, seinen Studierenden von der Schweiz und unserer Reise zu erzaehlen. Von den interessierten Studierenden werden wir genaustens ins Verhoer genommen, sie interessieren sich fuer Politik und die Verheiratungen unseren Heimatlandes. Die Schweiz ist ihnen genaustens bekannt. Aga Khan der vorherschende der Ismaillys, die hier praktizierte Glaubensrichtung im autonomen Pamirgebiet, hat



Hier ist zu sagen, dass sich die Einwohner des autonomen Gebietes sich Pamiris nennen und sich klar von den Tadschiken absondern. Auch wird hier eine ganz andere Sprache, als im restlichen Teil des Landes gesprochen.




Zum ersten Mal auf unserer Reise werden wir auf eine Hochzeit eingeladen. Dies haetten wir uns aber spannender vorgestellt. Das Fest dauert gerade Mal 3 Stunden und neben wenigen Taenzen ist das Ziel sich voll zu essen. Neben uns am Tisch sitzt die Mafiatruppe von Khorog. Unter dem Tisch wird heimlich Vodka in die Glaeser gefuellt. Da dies natuerlich ein muslimisches uns somit alkoholfreies Fest sein soll geschieht das unter der Tischplatte.



Nach der Verabschiedung von Akbar, natuerlich mit einigen Snickers in den Taschen, geht es auf dem Pamirhighway weiter. Heuter werden wir das erste Mal in ein typisches Pamirhaus eingeladen. Die Merkmale sind die Fuenf Saeulen und das spezielle Dachfenster im Wohnbereich. Die Fuenf Saeulen stehen fuer wichtige Persoenlichkeiten und das Dachfenster, welches aus 4 Ebenen aufgebaut ist soll ein Zeichen fuer die 4 Elemente sein und das Fenster das Licht nach oben darstellen.







Nach einer langen Mittagspause bei Tatschiken im Garten, sollte es weiter gehen in die Hoehe. Aber zuerst muss noch die Toilette besichtigt werden. Iris kam mit einem "Smile" zurueck und empfahl Regula die Fotokamera mit zu nehmen, um das aussergewoehnliche Haeusschen fotografisch fest zu halten. "Scheisse", heorte man von weitem. Von da an weigerte sich unser Kamera, sie zum fotografieren zu verwenden.
Nach dem unsere Fotos von Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan vom Virus befallen wurde, kam die Frage auf. Wollen wir ueberhaupt Fotos vom Pamir machen?




So entschieden wir uns zurueck nach Khorog zu fahren und dort mit Hilfe vom Uniprofessor eine neu Kamera zu suchen. Gesagt getan. Wir fanden die einzige ueberteuerte Chinaware mit schlechter Qualitaet.
Am naechsten Morgen gingen wir nochmals durch den Checkpoint vom Ost Pamirtrak. Doch ein zweites Mal denselben Weg zu fahren wie am Vortag motivierte uns nicht besonders. So gings per Anhalter bis zum Ort des Fotoapparatmaleurs gemuetlich sitzend in einem Truck.
Immer weniger Autos fuhren an uns vorbei, so konnten wir unsere Verschnaufspausen und Hoehenanklimatisierungen einfach auf der Strasse abhalten.








Bevor wir den ersten Pass ueber 4000 Meter auf uns nahmen, fanden wir ein super Schlafplatz. Mal das Zelt nicht aufzustellen war das Richtige nach so einem Tag.




Die Hoehe war schon etwas zu spueren. Iris hatte das Gefuehl nur eine kleine Lunge zu haben und Regula hatte aufeinmal kein Muskelkraempfe.




Am naechsten Morgen war ein letztes Wasserauffuellen vor dem Pass von einem Fluss angesagt, und dann gings los. Ruckzuck und der Asphalt war verschwunden, was uns der steile Anstieg nicht leichter machte. So langsam waren wir schon lange nicht mehr unterwegs. Doch als Behlohnung gabs die letzte, tief unten in der Fahrradtasche von Iris aufbewarte Schweizerschokolade.




Nach der ebenso strengen Abfahrt verspuerten wir grossen Hunger. Am tiefsten Punkt im Tal gabs dann eine Menge zu Essen und hinterher einen Pot voll Nesquik mit Michpulver. Dies war der Fehler des Tages! Wir wussten ja, leicht verdauliches Essen in der Hoehe. Nicht ein Hoehenmeter weit ueber die Nase hinaus haben wir ueberlegt, nur ans Essen.Wir konnten anschliesslich kaum fahren so voll waren wir. Der zweite Pass am Tag waere gar nicht so anstrengend gewesen. Doch um so hoeher wir kamen um so mehr blaehten sich unsere Baeuche. Das Passbild mit nackten Baeuchen hat dementsprechend ausgesehen.
Ab hier unterschritten wir fuer mehrere Tage die Hoehe von 3500 Metern nicht. So waren bei den naechsten Paessen ueber 4000 der Hoehenunterschid nicht so enorm.




Die Berge um uns herum die ueber 5000-6000 Metern in die Hoehe ragten, wirkten auf uns gar nicht so gross. Fast wie in der Schweiz.

Die Abfahrt vom Pass zum Salzsee, zu unserem traumhaften Schlafplatz war super, die Stimmung war mystisch wie in "Herr der Ringe". Dieses Mal waren wir nicht langsam der schlechten Strasse wegen, wir konnetn nicht genug kriegen von dem Tal das sich vor unseren Augen eroeffnete.



Wow, Regula hat einmal ein Foto von einem Bluemchen gemacht;-).



Als die reisenden Fluesse und die heissen Quellen verschwunden waren.... gabs nur noch ganz kleine Fluesschen....




Wieder einmal eine Unterkuft haben wir uns gedacht. Doch im Nachhinein ist zu sagen, dass wir diese Nacht doch besser unser Zelt aufgeschlagen haetten. Das Essen zwingte uns etliche Male aus den uebel riechenden Betten.




Durch den Tag hatten wir oft heisses sonnenstrahlendes Wetter, obwohl sich das schnell aendern konnte und wir den wenigen Schneeflocken, die sich schon runter zu fallen, zuschauen konnten.




Ueber Tag suchten wir den Schatten waehrend den Mittagspausen und nachts frohr das Wasser in unseren Petflaschen.



Unterwegs haben wir einige Aufgaben und Vorlieben getausch. So wie Regula nun die Strassenkarte voll im Griff hat und Iris die Vorleserunden uebrenahm und und und...




Vor Murgab, das Dorf bevor der Pamirhighway nach Norden abdreht, traffen wir den verruecktesten Deutschen schlecht hin. In 80 Tagen von Deutschland bis nach Tatjikistan. Er wirkte aber auf uns auch dementsprechend gestresst. Wir kochten ihm kurzer Hand etwas zum Mittagsessen. Danach fuhren wir zusammen weiter und er genoss die Gesellschaft von zwei Frauen auf dem Rad . Doch, er konnte einfach nicht mithalten mit unserem Tempo und raste davon...????????????????




Angekommen in Murgab besuchten wir den Bazar um unseren Proviant wieder aufzustocken. Wir wussten, es wird nicht gerade eine grosse Auswahl haben, doch unsere Riegeln mit etwas Schokolade und die mittlerweilen heiss geliebten Quicknudeln ;-) fanden wir.




Die meiste Ware die wir fanden waere schon laengst nicht meht verkaufbar in der Schweitz, das Ablaufdatum lag schon lange in der Vergangenheit. Auch hier waren die Hilfsprojekte am Werk.




Wer denkt er kann schell mal ins Internet, der hat das Petrol selber mitzubringen, sonst funktioniert da gar nichts!

Und dann kam der hoechste Pass im Pamir 4653 Meter ueber Meer. Es war an der Zeit unsere Grenzen zu testen und zu ueberwinden. Wie immer in den Passstrassen fing unten die Schotterpiste an, dieses mal kam noch der enorme Gegenwind dazu, gegen den wir anzukaempfen hatten. Die hoehe war spuerbar, immer wieder stoppten wir um aus zu schnaufen. Immer dann dachten wir, wieso haben wir angehalten und was gibt es da zu pusten. Doch nach einigen Metern wieder dasselbe.



Einige Kilommetern vor dem Top war es dann so weit, immer oeffters schoben wir unsere Fahrraeder. Doch irgendwie war dies gar nicht einfacher. Am Schluss machten wir nicht mal den Versuch uns auf unsere Raeder zu setzen. Gegen den Wind und die Hoehe schoben wir den letzten Kilommeter das Fahrrad mit aller Kraft dem Gipfel entgegen.




Juhuuu wir habe es geschafft.




Die zwei UK Jungs die eine halbe Stunde spaeter auch ankamen, fragten wir ob sie alles fuhren. Of cours, fuer uns war dies gar nicht klar.









Beim Karakul Lake, der hoechstgelegene See Central Asiens, genossen wir einige Tage mit nur wenigen Kilommetern. Dies war dann doch etwas wenig fuer die UK Jungs, die so schnell wie moeglich nach China kommen wollten, um wieder mal ausgiebig zu essen. So waren wir schneller als erwartet wieder fuer uns und unserem gemuetlichen Tempo.



Unsere Mittagspause wurde wieder mal verwendet, um was anderes zu machen als nur zu essen. Ist ja auch nicht mehr so viel leckeres zu finden in unseren Taschen.




Unsere letzte Nacht verbrachten wir auf einer Anhoehe mit Sicht auf die Berge von unserem naechsten Land.
Am naechsten Morgen war alles gefrorren, auch der Asphalt der am Tag zuvor an unseren Raedern klebte, war wieder eine feste Masse.





Die Landschaft wurde immer hervorragender, doch unsere neue Kamera wurde schon lange nicht mehr mit Strom versorgt. (erst viel spaeter kam uns in den Sinn, dass wir ja einen Notfallauflader fuer eine Ladung seit der Schwitz mit uns haetten, extra fuer das Pamir:)





Der letzte Pass nahmen wir mit links, kein Schieben war angesagt. Direkt auf dem Pass war die Grenze zu Kirgisien, wo wir von den Zoellnern ein Tee kriegten.




Dann waren wir fuer 20Km im Niemandsland. Die ganzen Kilometer gings bergab. Wir waren froh das wir da nicht hoch mussten, so eine schlechte Strase hatten wir selten gehabt.




Den Fahrradfahrer der uns kurze Zeit spaeter entgegen kam, liesen wir aber im Nichtwissen den Pass endgegen fahren. (Dies war uebrigens der einzige Schweizer auf dem Velo den wir bis jetz sahen, obwohl alle von den vielen Schweizern auf den zwei Raedern sprachen)



Ups wo ist die Strasse?




Kurz vor der kirgisischen Grenze, mussten wir einen Fluss ueberqueren der die Strasse weggeschwemmt hatte. Die vier Herren die nicht weiter kamen mit ihren nicht 4WD Autos, blieben bis zum Ende Zuschauer. Das erste Fahrrad kam rueber mit allen Taschen, die wasserdichte derer wurde wieder einmal getestet. In mitten des Flusses kam ein Bus angerauscht, der uns fast zum umfallen brachte, als die Wellen bis zur Hueft hoch an uns prallten. Beim zweiten stapften wir mit Tasche fuer Tasche durchs kalte Wasser hin und her. Sicherer aber dafuer eiskalte Fuesse.