Da keine Fähre direkt von Singapur nach Sumatra führte, machten
wir einen kurzen Stopp, auf einer kleinen Insel, nicht weit entfernt von Singapur.
Weit und breit war keine Übernachtungsmöglichkeit auffindbar, deshalb schliefen
wir unsere erste Nacht in Indonesien auf einer Parkbank direkt am Hafen. So
hatten wir es am nächsten Tag auch nicht allzu weit, um mit der Fähre weiter zu
reisen.
Nach sechs Stunden fahrt auf dem Ozean kamen wir in Dumai auf
Sumatra an. Wow, was so ein Weg von sechs Stunden ausmachen kann, alle schrien
und winkten uns zu, es herrschte ein regelrechtes Durcheinander von Motorrädern,
Menschen und bunten Ritschkas.
Wir beschlossen uns eine Unterkunft zu suchen, um uns anzuklimatisieren,
nicht unbedingt der Hitze wegen, die sich wie wir das Gefühl hatten steigerte, sondern wegen der kulturellen Veränderung.
Dann ging es los, unsere Karte zeigte nicht wirklich viele Dörfer
an,und nur eine der kleineren Strassen. So freuten wir uns auf einsame Stunden und
schlechte Strassen, doch wir hatten eine falsche Vorstellung. Wir wussten,
Indonesien gehört zu den fünf meistbesiedeltsten Länder, aber dass überall und immer Menschen
sind, konnten wir uns schlecht vorstellen.
Ja die Strasse wurde schlechter, aber ruhiger wurde es nie. Die
Früchte der riesigen Ölpalmplantagen wurden in Traktoren brausend an uns vorbei
transportiert, zu den Raffinerien.
Wir fühlten uns richtig gut, wieder mal seit Längerem richtig „on
the road“ zu sein. Alle waren freundlich und riefen uns ständig zu. Wer hätte
gedacht, dass wir die nächsten drei Monate die Fragen.
„ Hello Mister, how
are you? “
“Where are you going?“
und
„Where are you from?“
noch etliche Male beantworten werden.
Wir hatten wieder das Gefühl in Asien zu sei. Malaysia war für unseren
Geschmack etwas zu modern.
Wir waren begeistert, dass alle so spontan auf
uns zu kamen und uns zu einer Mahlzeit oder einer Kokosnuss einluden. Schnell
ging es und wir kannten das indonesische Essen und dessen Spezialitäten. Wie
zum Beispiel der berühmte kalte Schwarztee in Flaschen, namens Tebotol.
Das bekannte Nasi Goreng, wird hier mit Reischips
zusammen verzerrt.
Überall und immer wir geschlafen.
Oft sind wir ein wenig irritiert, wenn die Frauen in ihren mini
Shops oder sogar auf ihren Rollern im Pyjama daher kommen. Aber ja, das Pyjama
wird nur in unseren Köpfen nur im Bett benützt, für die Menschen hier, ist dies
ein bequemes Alltagstenü.
Ein indonesisches Restaurant. Ein Restaurant hat nicht immer
weisse Tischtücher und schöne Blumen auf den Tischen.
Hier
wird aus dem wenigsten das Beste hergerichtet.Männliche Nichtraucher in Indonesien, was ist das?
In einer etwas grösseren Stadt auf dem Markt. In den Städten werden wir meist weniger beachtet, als auf dem Land, schliesslich gibt es hier ab und zu auch noch andere Touristen oder nicht jeder sieht uns, doch in Indonesien war dies anders. Überall und immer wurde uns freundlich zugerufen.
Zum Schutz vor der Sonne, nehmen wir an.
In Lipatkin überquerten wir zum ersten Mal auf unserer Reise den Äquator.
Noch näher...noch näher...und noch näher....damit man soviele Blicke als möglich auf die zwei weissen Menschen erhaschen kann. :)
Diese nette Frau und ihre Familie, liessen uns kaum weiter ziehen.
Eigentlich wollten wir am frühen Nachmittag nur eine kurze Pause machen, doch
die Pause verlängerte sich bis zum nächsten Morgen. Einmal mehr, wurde rührend
um uns gesorgt und alles wurde darauf gesetzt das es uns gut ging. Sogar dem
Generator, wurde eine hohe Beachtung geschenkt, von dem wir denken, dass er schon
eine Weile nicht mehr funktioniert hatte. Wir hatten einen super Abend bei Kerzenlicht.
Dann die Erleichterung der Frau, kurz vor dem zu Bett gehen, grelles Licht und
lautes geratter des Generators.
Am
nächsten Morgen schenkten wir dem Mädchen der Familie einer der
Kinderfahrradhelm, die wir als Witz in Kuala Lumpur geschenkt kriegten. Die
Frau war gerührt und liess uns unter Tränen weiter ziehen.
Wieder einmal haben wir es versucht
in einer Polizeistation zu schlafen, doch der Polizeichef hatten das Gefühl es
sei zu wenig gut für uns und hatte uns ein Hotel ohne Kosten organisiert. Am
nächsten Tag führte er uns rum und zeigte uns alles, überall wurde
angehalten und alles wurde getestet, sehr stolz war er auf das einheimische
Essen.
Wir wurden aufgeklärt über das traditionelle jährliche
Bootsrennen. Die Boote für 60 Mann aus nur einem Baum hergestellt, werden über
30Meter lang. Wir wurden zu einem Boot, dass gerade neu angefertigt wurde geführt,
der Besitzer entschied kurzerhand diese Boot nach uns zu benennen.
Nun gibt es ein Boot, das nach uns REGULA-IRIS benannt ist und in ein paar
Wochen hoffentlich das Rennen gewinnt:-)
Nach stundenlangem anstrengendem auf und ab fahren durch die
Plantagen, wurden wir mit leuchtende Reisfeldern belohnt. Schon eine Weile
fuhren wir immer wieder an Reisfeldern vorbei, doch in einem so schönen Grün haben
sie sich uns selten präsentiert.
Die
kleinen Häuser in Mitten der Felder wirkten wie kleine Paradieschen.
.....Zum holen der
Kokosnüsse von den hohen Palmen werden hier oftmals dressierte Affen benützt.
Auf die Frage, ob wir bei ihnen unser
Zelt aufstellen können, sagen die Indonesier immer gleich ja, so dass wir
manchmal irritiert waren und nachfragen ob sie uns auch wirklich verstanden
haben. So haben wir in Indonesien die Gelegenheit von unzähligen, interessanten
Schlafmöglichkeiten. Dieses Mal durften wir
in einem neu eröffneten Spital einen erholsamen Schlaf geniessen, das nächste
mal war es eine Lastwagenraststätte, bei der
wir das 24stundenschild übersahen.
Ein anders mal war es ein Gartenhäuschen oder unser Zelt.
Ein Hobby der Jungs.
Hier wurden wir eingeladen in ein kleines Dorf abseits der
Hauptstrasse.
Soviele
Schuhpaare, soviele Augen waren auf uns gerichtet…
Umso näher wir der Küste und somit der Stadt
Padang kamen, umso mehr sahen wir die traditionellen Padanghäuser. Die Häuser sind
eine Nachahmung von Schiffen, als Grund dafür wurde uns genannt, dass die
Ureinwohner mit Schiffen kamen um sich hier anzusiedlen.
1
2
Und 3
KNIPS!!!!!!
Immer wieder werden wir gestoppt, um eine Menge Fotos von
uns zu machen. Halten wir an, so geht es nicht lange und es stehen unzählige
Indonesier um uns. Ruhige Pausen gibt es hier nicht, immer werden wir
angestarrt und das ohne Hemmung. Manchmal ist das etwas anstrengen, wenn keine
Bewegung unbeobachtet bleibt. Wir wissen nun, wie sich ein Prominenter fühlen
muss, wenn jungen Frauen und Herren kichernd und vor Nervosität
händeschlotternd um ihn herumstehen.Die traditionelle Kleidung der Herren und Frauen. Ein Stück Stoff das zusammen genäht ist wie ein riesiger Schlauch. Das Kleidungsstück genannt Sarong, ist nicht nur ein Kleidungsstück, sondern wird überall im Alltag verwendet, sei es um Kinder oder schwere Lasten zu tragen, als Schlafsack, Gürtel oder einfach zur Zierung über der Schulter. Auch wird von den Männern der Sarong bei jedem Gebet getragen.
Ein indonesische Frau auf dem Weg zur Moschee im weisen Kopftuch, das ausschliesslich zum beten getragen wird.
Es war nicht die Strasse, sondern die vielen
Menschen um uns, die uns in diesem Land herausforderten. Zum ersten Mal hatten
wir Mühe mit den Leuten um uns. Die Frage kam oft, wie kommen wir zur Ruhe,
ohne Ruhe um uns zu haben?
Ab Padang wurden wir vermehrt von männlichen Einheimischen
angemacht oder nach einem kurzen normalen „Smalltalk“ auf der Strasse direkt
ins Hotelzimmer eingeladen. Ablehnend und mit der Frage im Hinterkopf, welches
Bild von uns europäischen Frauen hier wohl herrscht, zogen wir weiter.
Wir entschieden uns für das letzte Stück in Sumatra den Bus zu
nehmen.
Gesagt getan 24 Stunden Busfahrt bis in die Hauptstadt Jakarta auf
der Insel Java.
Angekommen in Jakarta gings direkt zum Ticketoffice der riesen
grossen Pelnifähren, um an das östliche Ende der Insel zu gelangen. Wir wollten
die Mitte von Indonesien sehen und das Visa setzte uns zeitlich unter Druck.
Wir hatten Glück, vier Stunden Aufenthalt in Jakarta und weiter ging unser Abenteuer.
Als wir beim Schiffshafen ankamen, standen Massen von Menschen und jeder hatte jede Menge
Gepäck bei sich.
Das Tor öffnete sich, und dann ging e los. Alle rannten, wir
hatten keine Chance mit unseren Rädern. Zack und schon lag ein Rad auf dem
Boden, jeder war so damit beschäftig einen Schlafplatz an Bord zu kriegen, das
keiner dem Anderen half oder auf ihn Rücksicht
nahm.
Die Frage war, wie kommen wir auf das Schiff, jeder quetschte sich
auf die Treppe, dazu kam, dass die Aussteigenden Passagier uns entgegen kamen.
Iris quetschte sich durch die Masse und ergatterte per Zufall zwei Liegen in
einem der Schlafsäle. Dann hiess es für Iris, sich wieder raus drücken, um die
nächste Ladung der Taschen zu holen und zu guter Letzt die Fahrräder.
Wie waren die einzigen Touristen in dieser Klasse, uns wurde
geraten, als Frau in eine der höheren Klassen zu reisen. Doch so wie immer,
wollten wir das Leben und die Reiseart der Einheimisch miterleben. Alle um uns
waren freundlich, es ging eine Weile, bis sich das erste Kind auf unsere Matten
wagte, und schon war da die ganze Sippschaft.
Manchmal haben wir eine Hand in dem Gesicht und unsere Nase wird
gedrückt. Eine Spitznase fühlt sich wirklich anders an als eine eher flache der
Indonesier.
Auch werden unsere weissen Armen bestaunt, die doch eigentlich mittlerweilne
etwas brauner wurden. Wenn die lieben Indonesier dann per Zufall unsere
wirklich weissen Hautstellen zu Gesicht kommen, ist Ohren zu halten angesagt:-)), sie kreischen
vor Begeisterung über die für sie wunderschöne weisse Haut.
In Surabaya kamen wir um Mitternacht an, nirgends
fanden wir ein Hotel in unserer Preisklasse. Einer sagte, uns wir sollen doch
zur Polizei. Nicht sehr optimistisch fuhren wir wieder mal vor. Doch dieses Mal,
war dies ganz anders als bisher bei der Polizei. Ruckzuck und uns wurde ein
Platz zum Schlafen angeboten. Als wir fragten, was den in dem Nebenraum sei,
bei dem nur Fenster an der Decke zu sehen waren, sagte man uns, dies sei das Gefängnis. Wir
dachten es sei leer und fragten, ob wir dort drin übernachten könnten. (Wenn
schon bei der Polizei, dann schon recht) Wieso nicht, wurde uns zur Antwort
gegeben, es sei einfach etwas muffig. Doch als wir durch das versteckte Fenster
schauten, sahen wir, dass die Zelle voller Insassen war. Dann doch lieber vor
der Zelle…
Je nach Gegend und Stadt waren die Fortbewegungsmittel,
Verkaufs- und Esswagen unterschiedlich. Bei den Ritschkas war mal der Fahrer
hinten, auf der Seite oder davor.
Wir entschiede uns den nächsten Vulkan den Mt. Bromo zu befahren,
um wieder mal ein längeres Stück hochzufahren.
In 40 km hatten wir 2500Höhen Meter zu nehmen, Kurve um Kurve
wurde die Strasse immer steiler. Wir mussten unser Motto, nie zu schieben, weil
dies für uns viel anstrengender ist, aufgeben.
Die letzten 4 Kilometer waren wir nur noch am Schieben, wir hatten
gegen die ständig 16-18% Steigung keine Chance. Zum Glück war es an diesem Tag
neblig und nicht so heiss wie üblich.
In dieser Höhe, wurde in den steilen Hängen nicht mehr Reis angepflanzt, sondern jenste Gemüsesorten. Der Bergabtransport wurde oft auf Karren ohne Motor gemacht. Hochgezogen von einem Motorrad und runter einfach saussen lassen.
Zur Belohnung die unglaubliche Aussicht. Das Besondere am Mt.
Bromo ist, dass ein aktiver Vulkan in einem anderen riesigen erloschenen Krater
ist und darin ein Sandsee.
Am grossen Kraterrand konnten wir wieder einmal in der Natur und ohne
Zuschauer zelten, nur wir zwei und die Natur. Mit den Höhenmetern ist die Temperatur
gesunken, schlappe 12 Grad, wieder einmal wurden unserem Flies und der
Regenkleidung Beachtung geschenkt.
Und in der Kälte, gab es unser letztes Gerberkäsefondue:-)
Am nächsten Tag fuhren wir durch den Sandsee im Krater, am anderen
Ende des Kraters die steile Kraterwand wieder hoch schieben und dann 40 Km
alles Abfahrt. Nach der Anstrengung genossen wir die kurvige Abfahrt in vollen
Zügen.
Noch nie hatten wir eine so deftige Steigung auf unserer Reise,
wir fragten uns im Witz und unter Lachen, was wir uns antun. Aber es gibt doch
nichts Besseres als hochfahren, auch wenn es schieben ist:-) Wir genossen die Berge und die Ruhe, die wir
für die kurze Zeit hatten unglaublich.
Direkt von Probolinggo aus, nahmen wir den Bus über Bali nach
Lombok…