Reiseroute


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Donnerstag, 15. Dezember 2011

Vietnam


China verabschiedet sich von uns auf seine typische Art und Weise, fuer die Brueck, die als Grenze zwischen China und Vietnam dient mussten wir natuerlich Eintritt bezahlen.
Kaum ueber der Grenze wurden wir das erste Mal im Leben zu Millionaeren, noch nie vorher durften wir einen halben Millionenschein auf uns tragen. Willkomen im Land der Dongs das vietnamische Geld.



Wie wir nach der Grenze am eigenen Leibe erfahren, wird Vietnam zu Recht das Land der "Hellos" genannt.
Ueber aus freundlich weden wir mit tausenden "Hellos" an jeder Ecke empfangen.
Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass vor einigen Jahrzehnten die weissen hier auftauchten und tausende ihrer Landsleute umbrachten.



Bereits in der ersten Nacht konnten wir bei einer einheimischen Huehnerfarm unser Lager aufschlagen. Kaum das Zelt aufgestellt wollten sie fuer uns schon ein Huhn schlachten, wir wiesen dankend zurueck.



Am Morgen darauf die Überraschung eine Strasse Ameisen führt direkt in unsere Tasche mit dem Essen, ja die lieben Ameisen haben wohl einmal mehr unseren Proviant endteckt.



Vietnamesische Tankstelle.




Schon bald stellen wir fest, dass in Vietnam die Häuser in die Höhe gebaut werden und zwar nicht nur in den Grossstädten, sondern auch auf dem Lande. Später erfahren wir den Grund: Der Quatratmeterpreis ist in Vietnam so enorm überteuert, dass jeder in die Höhe baut um an Quadratmeter zu sparen.



Nach langer Zeit, nähmlich etwa sieben Monaten sind wir endlich wieder einmal am Meer....


Hier haben wir vor wieder einaml ein bisschen zu relaxen und auszuspannen.



Durch einen gluecklichen Zufall fanden wir eine gemuetliche Insel mit unserem kleinen Paradis. Am Menschen-und vor allem Touristenleeren Strand erholten wir uns von den 7 letzten Monaten Fahrrad fahren.



Der Strand war so menschenleer, dass wir das Essen von der anderen Seite der Insel anschleppen mussten.



Die naechsten 10 Tage "bewegten wir nicht die Welt".



Das Leben bestand aus Schlafen unter dem Sternenhimmel ..........



Spaziergaenge am Strand......


entdecken der Inselfauna und Flora......



lustigen Spielereien mit Gegenständen, die das Meer angespült hat...



...Feuer machen...



...den Hunden, die zu unseren täglichen Begleitern wurden, beim Krebsenfang zuschauen...



...mit den Hunden spielen...


...relaxen...


und Essen. Hier hatten wir wieder einmal das Vergnügen eines Gulaschs andere touristen aus Deutschland bekochten uns. Es war einfach herrlich wieder einmal eine Pfeffersauce zu kosten.



Nach 10 Tagen nur faulenzen mussten wir uns von unserem kleinen Paradies verabschieden und machten uns auf nach Hanoi.



Auf der Überfahrt ans Festland gab es vieles zu bestaunen. Unter anderem die schwimmenden Dörfer und die Halong bay.



Wir dachten der Verkehr in China sei verrueckt, aber da kannten wir Hanoi noch nicht die Veruecktheiten aller Verruecktheiten des Strassenverkehrs.
Die Strassen sind vollgestopft mit Motorfahrraedern so gibt es einige Regeln zu beachten:
1. Immer schoen im Fluss fahren.
2. Nicht bremsen aber auch nicht zu schnell fahren
3. keine schnellen Spurwechsel.
4. Nicht im Stossverehr durch die Stadt fahren.
5. Soviel als moeglich hupen, eher schwer mit dem Fahrrad.
Erschwerend dazu kommt, dass die halbe Stadt aus Einbahnstrassen besteht.


Zurueck waren wir im Grossstadtleben und konnten wieder einmal europaeisches Essen geniessen. Und all die Verrücktheiten bestaunen.



Suppenstand



Nicht nur gutes hatte Hanoi nachdem wir noch 2 Tage mit Chris aus Australien genossen hatten, mussten wir von ihm Abschied nehmen. Mit Traenen in den Augen standen die drei Muskettiere am Busbahnhof, wo sein Bus nach China fuhr.



Stefan, Chris und Dave

Eigentlich sollte unser Aufenthalt in Hanoi nur einige kurze Tage andauern, doch wir hatten nicht mit den Neckermaenner gerechnet.
In Hanoi lernten wir Dave und Chris (Deutsche die mit dem Motorrad durch Vietnam fahren wollten und Stefan(ein Deutsch/Schweizer) kennen. Zusammen machte unsere Clique Hanoi unsicher. Unser Stammplatz war die Feuertreppe hinter dem Hostel, weil dort mit Abstand der angenehmste Platz war sich aufzuhalten.
An allen anderen Orten kam das Hostel einem vor wie Rimini oder der Ballermann.



Da wir es alle zusammen so lustig hatten, beschlossen die Jungs uns noch etwas zu begleiten.
Dave und Chris auf "Susi" und "Justus" (Ihren Motorraeder), Stefan mit dem Bus und wir mit "Fernweh" und "Silvio".



Zurück waren wir wieder im Dörferleben und einmal mehr wurde uns der Unterschied von Grossstadtleben und Dorfleben bewusst.


Ballonverkäufer im Nichts.


Durch geerntete Reisfelder





Da Chris seine Reise eigentlich auch auf einem Fahrrad gestartet hatte beschlossen wir eines Tages die Rollen etwas zu tauschen. So kam es das an einem Tag Iris ihr „Silvio“ gegen „Justus“ das Motorrad eintauschte.



So bestieg heute für einmal einen Tag lang Chris das Fahrrad. Doch der arme hatte etwas Pech gerade heute sollte ein Pass in den Bergen des nördlichen Vietnams auf uns warten. Ging es langsam in die Höhe und in höhere Gefälle machte sich dann bei Regula das 1.5 Jahre lange Training bemerkbar und sie strampelte davon, wogegen Chris es doch dann ab und zu vorzog bei den steileren Strecken zu Fuss zu gehen. Das eineinhalb Jahre lange Training war also doch nicht ganz umsonst :)




Nach einigen Tagen, als Stefan immer noch nicht mit dem Bus zu uns gefunden hatte, der ist nähmlich irgendwie auf der Feuertreppe hängen geblieben, beschlossen wir ihn in Hanoi abzuholen. Wieder in Hanoi wollten wir den Jungs noch unsere Insel zeigen. Gesagt getan ging es los auf unseren Trip.



Zurueck in Hanoi mussten wir uns endgueltig alle voneinander verabschieden. Dave flog zurueck nach Deutschland in die heilige Weihnachtszeit. Chris auf die Philippinen und der Liebe Stefan entschied sich uns noch etwas zu begleiten.
Da die Neckermaenner unseren Zeitplan etwas durcheinander gebracht haben, nahmen wir mit Stefan den Bus ueber die Grenze nach Laos. Wir hatten 8 Tage Overstay und haben gedacht dass wir das nachbezahlen koennen, doch dem war anscheinend nicht so. Der Zoellner schaute uns mit dem boesesten Blick ueberhaupt an. Er ueberlegte, uns einen netten Stempel zu verpassen mit dem wir nie mehr einreisen koennten.
Doch anscheinend hatten sie den Fall "8 Tage Overstay" noch nie und waren selbst ueberfordert.
Sie studierten, studierten und studierten das Reglement. Schlussendlich hatten wir Glueck und mussten keinen Dong Overstay bezhlen, und auch keinen netten Stempel gab es.

Donnerstag, 10. November 2011

China 2

Wir entschieden uns den naechsten Monat durch tibetische Area zu fahren, wenn wir schon nicht durch die Provinz Tibet befahren konnten. Wieder soll es hoch in die Berge gehen. Nach einem Monat fast nie auf dem Fahrrad und meist in groesseren Stadten, freuten wir uns wieder aufs Fahrradleben. Schon beim Mittagessen kurz nach Xining hatten wir wieder das Supergefuehl vom Fahrrad fahren und wurden wieder total anders behandelt, als wenn wir als normale Touristen unterwegs waren.


Das letzte Mal, dass Iris eine Platte flicken durfte, waren wir noch in Europa. Meistens wenn wir an unseren Raedern was rumschrauben, versammeln sich Menschen um uns und beschauen uns. Die Herren der Runde muessen dann oft ihre Finger auch noch dreckig machen. Dieses Mal wars anders, eine Frau hatte das Sagen. Sie zueckte den Nagelklipser aus ihrer Handtasche und zog damit den Nagel aus dem Pneu. Und schneller als Iris hinschauen konnte war das Loch geflickt und die Pumpe in ihren Haenden. So schnell waren wir beim Flicken noch nie, hatten aber auch noch nie soviel Spass daran, dass zwei Haende mehr im Spiel sind. :)



Campen in einem verlassenen Haus, die Hausmauer bietet uns Sichtschutz.


Wieder einmal ein Pass, maechtig freuten wir uns darauf. Der Regen und Nebel schon vom Morgen an, konnte unserer Laune nichts anhaben. Auf dem Pass kam das ueberwaeltigende Gefuehl nun endlich im Tibet zu sein. Im Nebel spazierten wir durch flatternde Faehnchen und genossen die Stille und Einsamkeit.



Leider blies uns der starke Wind schneller wieder runter als uns lieb war. Der Kaelte wegen ging es dann volleingpackt auf die lange Abfahrt. Unten im Dorf gab es ein warmes Essen und die Sonne erwaermte uns.



Den Tag über war es ein ständiges auf und ab, da waren wir nicht abgeneigt, dass uns ein einheimischer Muslime mit einem Motorrad ein Stück weit über die Hügel zog. Und dann wurden wir von ihm eingeladen im Garten zu übernachten.


Muslimische Chinesin mit dem traditionellen Kopftuch.


Mmmhhhh Essen ist immer gut, vor allem als Fahrradfahrer.


Ein unentberliches Ding unterwegs unsere Stirnlampe.





Der ganze Tag gings durch eine enge Schlucht immer wieder auf und ab, dann auf einmal ein Riesenbuddha an der Felswand.


In einem Dorf sahen wir ein Kloster und beschlossen vorbeizuschauen. Es ging nicht lange und wir waren in der Klosterkueche am Milchtee trinken und Brot essen. Es war ein reges Gewimmel ueberall Moenche und Tibeter\Innen am Nahrungsmittel verteilen und in grossen Koerben davontragen. Ist da wohl ein Fest ?


Auf dem Bild ist der Klostereingang von Tongren zu sehe, zwei Frauen, welche die Gebetsmuehlen drehen bevor sie in das Kloster eintreten. Hier hatten wir einen Namen und eine Telefonnummer von einem Moench, welcher in diesem Kloster wohnt. Also gingen wir hin und fragten uns beim Kloster durch. Wie wir dann sahen ist das Kloster riesengross und keiner kannte den beruehmten Moench auf unserem Zettel.
Als wir uns dann entschieden eine andere Unterkunft zu suchen, bot ein Moench namens Lobsang uns an bei ihm zu uebernachten. Was wollten wir mehr, wir waren uebergluecklich, so nahe ins Klosterleben schauen zu koennen. Dazu kam, dass unser Moench etwas Englisch konnte und klaerte uns ueber das momentane Treffen der Moenche in Tongren auf.
Die ueblich 500 Moenche haben sich verdoppelt.


Jaehrlich treffen sich alle Mönche der Region in einem Kloster der Gegend zur Weiterbildung und zum Austausch ueber den Glauben. Zum ersten Mal fand das Treffen, welches Tebetien heisst in Tongren statt, es ging nicht lange und wir waren unter hunderten von Moenchen.


Unser erstes typisch tibetisches Essen namens Zampa, machte uns Lobsang. Es besteht aus Gries, Butter, getrocknetem Fett, was alles mit heissem Wasser vermischt umgeruehrt und geknetet wird. Unser erstes Zamba war nicht gerade das Beste und etwas gewoehnungsbeduerftig. Am Ende des Tibets wussten wir in welcher Menge wir es anruehren muessen, dass es uns mundet.


Traditionel gekleidete Tibeterin.


Tibetische Pagoden.


Wieder mal hatten wir einen Fluss zu ueberqueren, doch dieses mal hatten wir sofort Hilfe. Die vier Jungs hielten an und halfen, dann gabs eine Photoseschen. Zwei der Jungs waren voll begeistert an unseren Fahrradhelmen, kurzerhand entschieden wir uns, dass sie die haben koennen. Es kam dann soweit das wir uns spontaen ueber einige Kilommeter mit ziehen liesen.
Sie hatten usere Helme an und wir liessen uns ziehen, dies war wieder mal nicht so eine ueberlegte Handlung.


Heute schlagen wir unser Zelt neben Jurten von Tibetern auf. Einmal mehr staunen wir wie gross die Yaks sein können. Yaks sind zu vergleichen mit europäischen Kühen, sie dienen zur Milchgewinnung und auch wird das Fleisch von ihnen gegessen.




Tibetisches Dorf: Auch hier interessiert sich jeder warum wir hier gelandet sind und was wir hier machen. Gingen wir in einen Laden war innert 2 Minuten der ganze Laden dichtgedrängt mit Menschen, nur um zu schauen was wir wohl kaufen würden.



Um sich vom Staub der Strasse zu schützen vermummen sich die Motorradfahrer so gut und dicht als möglich.



Ein Yakhirte mit seiner Steinschleuder.


Zum Tee und Zampa eingeladen. Der Gelb-orange Schmuck ist typisch tibetisch, die gelben Perlen sind Bernstein und die roten sind rote Korallen. Die roten Korallen sind kaum zahlbar und meist Familienschmuck.



Oft fanden wir leerstehende Haeuser, da die Familien in den Sommermonaten in ihren Zelten hausen. So übernachteten wir hier im Kuhstall des Hauses.



Unsere 9000 Km.


Für zwei Tage müssen unsere Fahrräder im Stall bleiben und werden gegen echte Pferde eingetauscht. Wir machen ein Pferdetrekking durch das Grasland von Tibet, eimal mehr haben wir Glück, unsere Gruppe besteht nur aus uns und einem Führer. Das Pferd hat einen grossen Vorteil es braucht keine Strasse und so haben wir das Vergnügen einmal in die unangetasteten Gebiete vorzudringen. Nur Pferde koennen so störisch sein, die stellte Iris schon nach kurzer Zeit fest.




Wir übernachtetn in der Jurte der Mama von unserem Führer. Noch nie hat jemand für uns so ein gutes improvisiertes Bett gemacht. Auf Yakfellen und diversen Kleidern kuschelten wir uns eng an den Ofen um nicht zu frieren, wohl etwas zu nahe, seit daher hat das Flies von Regula ein grosses Loch.



Nach zwei Tagen tauschten wir die Pferde wieder gegen unsere Stahlpferde ein, so werden die Fahrräder im Tibet genannt.

Schweren Herzens entschieden wir uns, uns für einige Tage zu trennen. Regula ging mit dem Bus nach Chengdu, um dort einige andere Reisende zu treffen und Iris zog weiter mit dem Rad durchs Tibet.



Iris unterwegs:

Zu Beginn war es schon etwas komisch alleine unterwegs zu sein, so ganz ohne Regula. Doch ich freute mich selber auf Erkundungstour zu gehen.

Zufrieden fuhr ich durch das mit Zelten besiedelte Grasland, oft hatte es Felder voller Edelweisse und Enzian. Wer denkt die Schweiz sei das Land der Edelweisse liegt ziemlich falsch. Da stand auf einmal ein Zelt direkt am Strassenrand, als ich näher kam hörte ich lautes Gebell und dann waren sie schon da. Die drei agressiven tibetischen Hirtenhunde, brachten mich schnell zum stehen. Das übliche Schreien zur Verteidigung beeindruckte die drei gar nicht. Ich versuchte hinter dem Rad zu bleiben, doch der Gösste, der noch eine schwere Metallkette um den Hals hatte, kam von hinten. Die zwei anderen attakierten mein Rad. Ich zog den Stock der mir Regula unbedingt mitgeben wollte und schlug um mich. Der Lastwagen der zur Situation stiess, brachte die Hunde dazu von mir zu lassen, und ich nützte die Chance um abzuhauen. Ich glaub ich war fast noch nie so ausser Atem, doch ausser einem Schrecken und einem Loch in der Tasche geschah mir nichts. Die Auswirkung des Bisses in der Tasche sah ich als ich das nächste mal kochte, die Benzinflasche ist seit daher gekennzeichnet.



Ab und zu fuhr ich an kleinen tibetischen Dörfern vorbei, ich genoss deren Stimmung, mit all den Geschmäckern und der Musik. In einem kleinen Restaurant sang ein junger Tibeter mit voller Stimmer ein Lied für mich.

Bei einem Kloster sah ich schon von weitem riesige Felder voller Fähnchen, als ich dann durch die vielen Fähnchen ging, fühlte ich mich überglücklich und frei.



Die Gegend veränderte sich schnell, auf einmal fuhr ich durch enge Schluchten, und hüglige Waldlandschaften. Die Zelte und Jurten wurden abgelöst durch Steinhäuser.

Anstatt die Strasse zu nehmen, die weiter führte Richtung Lhasa, ging ich weiter südwärts, um Regula zu treffen. Doch zuvor ging es noch über einen Pass, die Strasse führte durch dichten Wald bis hin zu kargen Felsen. Es regnete und die schwarzen Gewitterwolken rückte immer näher, ich sah nur noch schwarz, und dann kam der Regen. Fünf Kilometer abwärts entschied ich mich bei einem leerstehenden Häuschen oberhalb der Waldgrenze, unter dem Vordach meine Matte auszurollen und mich in meinen Schlafsack zu kuscheln. Ich schlief zufrieden und glücklich ein.

Am nächsten Tag stand ich früh auf, ich wusste ich habe eine lange Strecke vor mir bis ich Regula treffen würde, die mir mit dem Bus entgegen kommen.

Der Bus hatte Verspätung, so stand ich lange auf dem Dorfplatz und wurde langsam nervös. Und dann sah ich sie, juhuuu Regula ist wieder da.