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Donnerstag, 9. Juni 2011

Kasachstan

Beim Zoll, um in Kasachstan an Land zu gehen, kamen wir als letztes an die Reihe. Wir fuehlten uns etwas unsicher, weil wir immer wieder zurueckgepfiffen wurden. Wieso wollen die uns nicht durch lassen? So wie es sich heraustellte waren sie einfach neugierig und wollten genuegend Zeit haben, um uns durch den Ganzkoerperscan zu lassen und auf unsere Fahrraeder zu steigen. Das Gepaeck oder unsere Taschen, die wir fuer den Scan extra vom Fahrrad nehmen mussten, wurden dann nicht beachtet. Wieder einmal haetten wir alles moegliche in unseren Taschen haben koennen. (Haben wir ja auch J )….


Zum Glueck hatten wir in Aktau einen Couchsurfer, so wie wir hoerten sind alle Hotels in ueberteuert. Dies da Aktau eine Petrolstadt ist, welche nur deswegen existiert. Dann gab es zum ersten Mal traditionel kasachisches Essen…..
Am zweiten Tag in Aktau wollten wir eigentlich nur schnell zu der Immigrationspolizei, um die obligatorische Anmeldung zu erledigen und die weisse Immigrationskarte vom Zoll abzustempeln. Doch einmal mehr wurden wir erkannt:
Wir waren in der falschen Strasse suchten das Buero, als uns Emrek ansprach, er sagte er habe uns beim Ticket kaufen fuer die Faehre in Baku gesehen. Er kam mit zur Immigrationbehoerde und managte die ganze Sache dort fuer uns, geduldig wartete er mit uns in der Schlange bis wir an der Reihe waren. Als wir den Stempel hatten gings los….in einem Tag haben wir dank der Hilfe von Emrek alles erledigt, Besorgungen, Sightseeing und Fuehrung an seinem Arbeitsplatz.


Wir goennten uns in Aktau einige Tage Pause, dies heisst so richtig kasakisch Party machen, schlafen, das letzte Mal fuer lange Zeit das Meer geniessen und den Victoryday feiern. (Feier des Endes des zweiten Weltkrieges am 9. Mai 1945)




Kasachstan das Land unserer Illusionen. Jeder sagte uns ihr werdet in den naechsten Doerfern nichts antreffen so fuhren wir nach zehn Tagen Aktau vollbepackt los. Unsere Vorstellung war, dass wir ganz einfach zu der Hauptstrasse gelangen und dort den Weg nach Beyneu nehmen koennen, aber dem war nicht so. Wir stellten schnell fest, dass keiner wusste wo s lang geht, sicher zehn Kilometer wurden wir im Kreis gefuehrt. Als wir schon die Hoffnung aufgeben wollten und zu schauten wie die Ampel immer wieder von gruen auf rot und zuerueck sprang, hubte es und neben uns stand Emrek. Zu unserem Glueck kannte er den Weg und erklaerte ihn uns pantomimisch, da er nicht gut Englisch sprach. Nachdem wir den Weg endlich fanden und schon die erste Platte geflickt hatten, waren wir nach 15 Kilometer vom Zentrum enfernt endlich auf der richtigen Strasse und es konnte los gehen in Richtung Steppe. Falsche Illusion Nummer zwei wir dachten ab hier gehe alles flach, doch dem war nicht so. Eigentlich wussten wir von der Karte, dass es auch Steigungen haben wird, aber man kann ja auch mal was verdraengen.






Unsere erste Nacht in Mangystau verbrachten wir im Canyon Qalaqya oyysy auf -100 Hoehenmeter. Diese Nacht stand unser Zelt in einer traumhaften Huegellandschaft …….








…….die naechste aber in seiner Tasche, weil wir in einem Feuerwehrposten schliefen.










Die ersten 180 Kilometer gab es noch Asphalt, wir haben aber bemerkt, dass das Fahren auf dem Asphalt anstrengender ist als auf dem Kies neben der Strasse. Tja das sagt schon vieles ueber die Qualitaet der Strasse aus. Nach dem Geschlotter brach dann endgueltig die Taschenhalterung an der Frontgabel von Regulas Rad. Zum Glueck wartet in Dushanbe bereits eine neue Gabel…..fit fuer den Pamir…..Nach der voruebergehenden Reperatur gabs zur Belohnung Rueckenwind, bergauf gings noch schneller als gerade aus.












Einige Kilometer nach Shetpe kam dann endlich die Piste, auf die wir lange gewartet hatten. Hoch motoviert fuhren wir bei Sonnenschein holpernd dahin. Wir sind ja richtig schnell , sagten wir. Doch dies kam uns nur so vor, weil die Trucks nun auch langsamer fahren mussten der schlechten Strasse wegen. Das Elende an der ganzen Sache war, sie hatten noch laenger Zeit beim Ueberholen uns in die Ohren zu hupen. ( Unterwegs haben wir unsere eigene Kriterienliste fuer Trucks zusammengestellt:
+ Die Fahrer sind eigentlich stets freundlich.
+ Sie laden uns immer zum Cay ein.
- Sie hupen uns in die Ohren.
- Sie machen schlechte Fahrspuren in der Piste fuer unsere Raeder.
- Sie hinterlassen grosse Staubwolken.
- Sie verpesten die Luft.































Wir hatten Wasser fuer 2 Tage bei uns das heisst circa 15 Liter, was nicht immer wirklich notwendig gewesen waere, es kamen alle 40-50km Wasserstellen. Dies heisst ein Haus am Rande der Piste, wo meist ein Familienbetrieb ist mit Hof und integriertem Restaurant. Das Wasser wird kilometerweit mit einem riesen Tankfahrzeug angeschleppt und in einem tiefen unterirdischen Schacht gelagert, bis es dann mit einem Eimer hochgezogen und verwendet wird. Im Fuellen des Eimers mit Wasser waren wir nicht so geuebt wie die Einheimischen, so nahmen wir immer wieder deren Hilfe in Anspruch, damit wir unsere Flaschen schneller gefuellt hatten.






























































Der zweite Tag auf der Piste war sehr anstrengend und nicht gerade motivierend. Am Mittag waren wir auf einer Nebenpiste, die sich in Sand aufloeste. Die Frage kam auf, ob noch Regen kommen wuerde. Am Horizont war es grau, und ab und zu spuerten wir Tropfen. Aus Berichten und Erzaehlungen von den Truckfahrern wussten wir bei Regen wuerde die Piste unfahrbar werden. Die tiefen Spuren und Loec her der Trucks waren ein Beweis dafuer. Zum Glueck hatten wir in den ganzen zwoelf Tagen Steppe nie lange Regen nur ab und zu ein paar Tropfen. Aber wir waren auch froh dass nicht stets die Sonne schien, sonst haetten wir die ganze Zeit maechtig geschwitzt, denn der Sommer ist nun auch bei uns angekommen und wir hatten bis 35 Grad im Schatten.
























Gegen Abend zerfiel dann entgueltig die Illusion die Steppe sei flach. Vor uns lag eine Piste mit 12% Steigung.


























Bei einem Wasserloch wurden wir eingeladen bei einer Familie zu uebernachten. Sie boten uns eine Wohnung an die Aussah wie ein verlassener Keller, um mit unseren Matten dort zu schlafen. Optimal fuer uns.




























Von weitem konnten wir ihre grosse Schafherde und den Ritter auf dem weissen Pferd durchs Fernglas beobachten. Wir dachten der weisse Ritter, welcher die Schafherde begleitete sei natuerlich ein junger Schoenling, als die Sonne unter ging und die 400 Schafe mit dem Hirten zurueck kamen mussten wir wieder einmal mehr ueber uns lachen. Es war ein aelterer, mit tiefen Falten aber sehr sympatischer Herr, der vom Pferd stieg.
Am naechsten Morgen, als wir der Frau, der Familie Kleider und Brot von uns schenkten, hatten wir das Gefuehl sie freut sich sehr darueber. Wir natuerlich auch, so konnten wir wieder Mal was los werden von unserem Gepaeck und uns ueben nicht so materialistisch zu sein. Wiso soll man sich an etwas so festhalten, wenn der andere mehr Freude und Verwendung dafuer hat.






























Als dann endlich die flache Steppe kam und wir bemerkten, dass die Spuren weit weg von der Hauptpiste viel gemuetlicher zu fahren waren genossen wir unsere Reise in vollen Zuegen und da die Spuren in denen wir fuhren meist tief in der Erde lagen, kam es oft vor, das einer von uns mit dem Rad am Boden lag. Da war voll die fehlende Konzentration Schuld oder der Sand in den Spuren. Zum Glueck fielen wir immer leicht und konnten stets ueber die Stuerze lachen.










































































































Diese Nacht verbrachten wir in Sayutes bei Ayaschan, ein 14jaehriges Maedchen, und ihrer Familie. Diese offene Familie wuchs uns besonders ans Herzen so fie les uns am naechsten Morgen nicht leicht Abschied zu nehmen….Diese Familie wird uns sicher immer besonders in Erinnerung bleiben.







































Unsere genuegenden Wasserreserven, gaben uns die Gelegenheit uns fuer laengere Zeit von der Zivilisation zu enfernen. So konnten wir die etwas abseits gelegenen Nebenpisten nur fuer uns geniessen.
















Als 40 Kilometer vor Beyneu der Asphalt wieder began, wurden wir etwas wehmuetig. Wir wussten die Stille und die Einsamkeit, die wir in dieser Zeit genossen hatten wird in der 49000 Personenstadt zu Ende sein. Die Steppe war fuer uns ein Energiespender, wir hatten Zeit fuer Auseinandersetzungen, Diskussionen und Reflexionen. Immer wieder lachten wir bis uns die Traenen kamen.

























































































Wie schon so oft kurz vor den Staedten verlies uns die Energie. Es gibt sicherlich mehrere Gruende dafuer: Einer ist auf jedenfall ein Abschnitt ist zu Ende und ein neues Abenteuer beginnt. Dieses Mal war es schlimm, weil wir zwoelf Tage ohne Pause fuhren. Alle fuenf Kilometer gab e seine Esspause und es wurde gelacht.
Obwohl wir uns auf eine Dusche und ein Cocacola freuten, war uns die Hotelsuche zuwider. Wir wollten nur noch schlafen. Auf einmal stand ein Auto neben uns und eine uns bekannte Stimme rief uns zu. Kaum zu glauben es war Emrek aus dem 500km entfernten Aktau und er half uns aus heiterem Himmel ein drittes Mal. Er erklaerte uns den Weg zum Hotel und schon war unser Engel wieder abgerauscht. Auch dies war ein Diskussionspunkt Schicksal oder Zufall.
Nach drei Tagen in Beyneu nahmen wir den Zug ueber die usbekische Grenze nach Kungrad. Wir ersparten uns damit eine lange Fahrt durch die Steppe, damit wir mehr Zeit zum Besichtigen der besonderen usbekischen Staedte haben warden.
Mit dem Ticket in der Tasch standen wir puenktlich auch um den Zug zu nehmen. Zum Glueck genug puenktlich der wer konnte ahnen, dass der Zug eine Stunde frueher faehrt als nach Fahrplan……komisch…..aber in einem Land mit zwei verschiedenen Zeiten kann es schon Schwierigkeiten fuer Touristen kommen. So fahren die Zuege immer nach Astanazeit. Zum Glueck lag unser Hotel neben dem Bahnhof, so ashen wir den Zug und konnten noch gerade in den Wagon eilen. Wieder einmal Glueck gehabt…..















































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