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Dienstag, 1. Februar 2011

Unsere Zeit in Istanbul

Immer war noch unklar wo wir unsere Überwinterungszeit in Istanbul verbringen werden, aber zum Glück haben wir unseren Istanbulglücksbringer Nurcan kennengelernt. Nurcan haben wir auf der E5 der Hauptstrasse die nach und durch Istanbul führt getroffen. Eigentlich wollte sie nur ein Foto von uns machen, wegen unseren Schweizerflaggen, da sie doch so ein grosser Fan unseres Landes ist. So kamen wir ins Gespräch und haben ihr von unserer Suche nach einem Heim berichtet. So offen und herzlich wie Nurcan ist hat sie uns angeboten, dass wir bei ihr wohnen könnten, als Gegenleistung würden wir ihr helfen ihre Wohnung zu renovieren. Gesagt getan so zogen wir nach 2 Wochen Couchsurfen von Taksim nach Yakuplu um. Und zwar in den achten Stock mit grandioser Meersicht.


Schneller als wir realisiert haben, waren wir im türkischem Leben voll intergriert, so gings am Bayram (ein Opferfest das 4 Tage dauert und so extrem gefeiert wird wie bei uns Weihnachten) zum dazugehörenden Schafe schlachten, dies an keinem anderen Ort als der Tiefgarage des Carrfours. Vom Fleisch des Tieres wird die Hälfte den armen Menschen geschenkt.






Dann gings los mit unserer Arbeit in der Wohnung... als erstes wurden alle Steckdosen nochmal schön gestrichen....

Dann gings ans verputzen der Wände.....da wir dies das erste Mal machten brauchte es ein wenig Angewöhnungszeit, klappte dann aber nicht schlecht....auf jeden Fall war Nurcan zufrieden , das ist die Hauptsache....



Streichen durfte natürlich nicht fehlen....



Da es während dem nächsten Jahr nicht immer warmes Wetter sein wird, wollten wir uns noch dickere Jacken besorgen. Da diese gut getestet sein mussten gingen wir mit all unseren Kleidern einkaufen um zum Testen wie viele Pullover unter den Jacken platz haben. Die Aktion war sehr heiss und sehr anstrengend.....dafür passen die Jacken jetzt perfekt.


Für die Wohnung von Nurcan mussten nach dem verschönern der Wände auch noch neue passende Möbel gekauft werden so gings auf einen Besuch in die IKEA nach etlichen versuchen konnten wir dann auch alle Billys ins Auto stopfen......


Natürlich wollten wir unseren türkischen Freunden unser Land auch von der besten Seite demonstrieren so luden wir sie zum Fondueessen ein....und wir glauben es hat nicht schlecht geschmeckt....nur die Rührtechnik könnte noch verbessert werden.....


Das ist Hasan, für uns eine der grössten Unterstützungen in der Türkei und unterdessen ein guter Freund geworden. Er hat ein Restaurant am Strand, ihn haben wir durch Nurcan kennen gelernt. Jeweils am Sonntag arbeiten wir in seinem Restaurant, da es in der Türkei Brauch ist das ausgibig und auswärts gefrüstückt wird, ist am Sonntag Morgen immer "die Hölle los" (wie Hasan sagen würden). Türkisch Kaffe können wir jetzt auf jeden Fall perfekt zubereiten. Aber Kaffesatz lesen, kann immer noch Hasan am besten:-)


Das Arbeitsteam vom Dolce vita das Restaurant von Hasan.


Unseres langen Aufenthalts in der Türkei wegen mussten wir natürlich für unsere Freunde oder auch Jobs auch telefonisch erreichbar sein, so besorgten wir uns eine türkische Nummer. das Telefon durften wir netterweise von Nurcan ausleihen.....so ein Oldschoolteil hat doch Style.....


Unsere Jobs im Dolce vita Regula wäscht Geschirr......


.. Iris bedient die Bar. Am Anfang verzweifelten die Kellner fast ab uns, weil wir sie einfach nicht verstanden, doch mitlerweile sprechen wir zum Glück ein bisschen türkisch und es läuft wie
geschmirt.

Da Hasan ein grosser Fussballfan ist lud er uns zu einem Besiktasmatch ein. Wir fuhren alle zusammen nach Besiktas an den Fischmarkt um vor dem Spiel zusammen zu essen und wie es sich für einen echten Fan gehört danach zu Fuss zum Stadion zu gehen. Doch leider war Hasan nicht im selben Taxsi wie wir, was sich als einen grossen Fehler herausstellte......Eigentlich wussten wir ja wo durch, aber jemand der nicht türkisch kann, kann ja auch nicht wissen wo es durchgeht......


.......so fuhren wir drei Mal ums Stadion und nachdem dann auch noch das Benzin ausgegangen war und wir dann in ein anderes Taxsi umsteigen mussten kamen wir dann endlich an. Doch anstelle der 1,5 Stunden brauchtem wir 3 und so reichte es leider nur noch ein kleines Stück Brot zu essen. Aber wir sind ja spontan, da gabs halt ein Bier zum Nachtessen.

Nach dem Bier gings ins Stadion und wie feierten so richtig mit, natürlich gewannen Besiktas den UEFA Match gegen Wien. :)



Auch unser Material mussten wir auf Fordermann bringen, so funktionierten wir das noch leere Wohnzimmer in eine Werkstatt um und schrubten unsere Fahrräder mal so richtig durch....sozusagen Hamam für die Räder. Und dem Dreck nach hätte man denken können, dass wir schon 10 000km im Sattel hätten.


Im Januar zogen wir dann in eine andere Wohnung um. Auf dem Bild all unsere Gepäck zu sehen oder besser was sich in den letzten drei Monaten so angesammelt hat. Unglaublich wie schnell es geht.....


Unsere neue Wohnung befindet sich im Zentrum von Büyükcekmece. Die Wohnung hat aber kein warmes Wasser und keine Heizung. Doch für uns natürlich kein Problem, nein eher optimales Training für die kommenden Monate. So stellten wir kurzerhand unser Zelt im Zimmer auf, damit wir in der Nacht genug warm haben. Unsere türkischen Mitbewohner glauben jetzt zwar dass wir einen Schuss haben...



Die neue Wohnung liegt noch näher beim Dolce vita und da wir zu Hause auch kein Internet haben, wurde es zu unserem neuen Wohnzimmer und der Ort unserer Reiseplanung.


Da unser Visa in der Türkei nur 90 Tage dauerte und diese bald vorüber waren mussten wir einen Tag über die Grenze, damit wir erneut 90 Tage bleiben und unsere Fahrt durch die Türkei ohne Polizeistopps beenden können. So nahmen wir den Bus und fuhren nach Bulgarien. Da wir erst um elf Uhr abends ankamen und weit und breit kein Hotel zu finden war verbrachten wir drei Stunden in einer Tankstelle um dann die Grenze in die Türkei nach Mitternacht also sozusagen am nächsten Tag erneut zu passieren. Dies funktionierte problemlos und so gings nach Mitternacht mit dem ersten Bus zurück nach Istanbul. Das war eindeutig das einfachste Visa...



Grosser Volkssport der Türken ist das Spiel "Okey" welches in allen Kaffes gespielt wird. Dies mussten wir natürlich auch ausprobieren. Das erste Mal gespielt und gleich die ersten zwei Unterspiele gewonnen, da wurde der Tisch schon etwas nervös. Zum Glück haben wir die weiteren Spiele verloren, so das nicht noch böses Blut geweckt wurde.


In der ersten Woche haben wir hier einen Filmregiesseur kennengelernt, welcher uns an sein Set eingeladen hat. Nun nach drei Monaten hatten wir es dann endlich geschaft ihn zu Besuchen. Aber da hier alles über Connections läuft mussten wir natürlich auch noch das Nachbarbüro besuchen, welches einem Hotelbesitzer gehört. Dieser wollte uns Prospekte mitgeben, damit wir sein Hotel in der Schweiz berühmt machen, als Gegenleistung würden wir dann Provision kriegen.
Und da natürlich immer gefragt wird ob man Hunger habe und wir mit ein bisschen geantwortet haben, wurde uns extra ein Hamburger organisiert. So sassen wir dann da in diesem reichen Büro und assen frische Hamburger. In der Türkei ist einfach definitiv alles möglich...


Langsam aber sicher als auch unsere weitere Route klar war, welche nun nicht durch den Iran führen wird weil dort Fahrrad fahren für Frauen verboten ist, mussten wir uns um die Visas kümmern. Unsere Route führt nun über Georgien- Azerbaidschan- Kasachstan- Usbekistan -Tadschikistan- Kirgistan nach China und all diese Visen waren auch zu besorgen. Das usbekische, kasakische und kirgisische hatten wir nach je drei Botschaftsbesuchen in der Tasche.Nur die Azerbaidschen wollen es genauer wissen und verlangten nach unserem türkischen Aufenthalstpermit, welches wir natürlich nicht hatten. Und der Stempel im Pass wurde leider auch nicht akzeptiert.....das heisst das ganze nochmals versuchen und vielleicht klappt es, ansonsten müssen wir dies in Ankara und Tiblis nochmals versuchen. Für die Chinesen sind wir eindeutig zu früh...



Die Visasjagt hat auch sein gutes, wir sahen nochmals ganz andere Teile der Stadt, hier auf dem Bild die wunderschöne Gegend Istynie am Bosporus zu sehen inwelcher die usbekische Botschaft liegt.

Nie hätten wir gedacht das eine 17millionen Stadt uns so ans Herz wachsen könnte. Hasan sagt, einmal Istanbul, immer istanbul. Für uns nicht immer, aber vieleicht mal wieder?? Nach vier Monaten verlassen wir Istanbul, ein bisschen wehmütig. Jetzt heisst es Abschied nehmen und wieder aufs Fahrrad um neue Erfahrungen zu sammeln....Wir freuen uns :-))





















Dienstag, 4. Januar 2011

Ankunft in der Türkei und die Fahrt bis Istanbul

Mit trüber Sicht wurden wir in der Türkei empfangen. Eher unsichtbar war unser Weg, so auch unserer nächstes Ziel, in Istanbul wollten wir unsere Weiterreise planen. Auch hatten wir vor in Istanbul für 3 Monate zu überwintern und zu arbeiten. Ob das alles klappen wird stand im Nebel....



Nun hatten wir die bulgarisch-türkische Grenze hinter uns und von unserem ersten Ziel "Istanbul" trennten uns nun nur noch etwa 250 Kilometer. Diese würden vorwiegend über Hauptstrassen führen.....da es eher wenige Dörfer hat oder diese fern ab der Hauptstrasse liegen verbrachten wir unsere Mittagspausen oft in der Nähe der Strasse und wurden zur Attraktion der Einheimischen.



Herzlich wurden wir in der Türkei empfangen. Kaum waren wir über die Grenze wurden wir schon wieder reich beschenkt, so ganz nach der gastfreundschaftlichen Art der Türken. (Ja und dies ist nun auch unsere nächste Quizfrage: Was befindet sich in der Schachtel, welche wir geschenkt bekommen haben?)
Hier auch noch die Auflösung unseres letzten Wettbewerbs die Antwort war: "Gestelle zum Trocknen des Heus" und gewonnen hat Monika.



Die letzte Kilometer vor Istanbul waren nicht so einfach, wie wir uns das vorgestellt hatten. So kämpften wir mit Gegenwind und Regen. Als Aufmunterung wünschten wir uns ein Eiscrem, doch leider war ja schon Oktober und ein Eiscrem definitiv nicht Saison, in allen Tankstellen weit und breit waren sie ausverkauft.
Doch da, eine Fata Morgana vor uns taucht eine Eiscrem Fabrike auf und glücklicherweise die grösste der ganzen Türkei.
Reich werden wir mit Eiscrem und Cai beschenkt und sogar eingeladen, so können wir bei einem Abteilungsleiter der Fabrik in seiner Wohnung in Çorlu übernachten.



Kurz vor Istanbul feierten wir unsere 200te Stunde auf dem Fahrrad.....wie es sich für türkische Verhältnisse gehört natürlich mit einem Raki....



Die letzte Nacht vor Istanbul verbrachten wir auf einem Zeltplatz, da wir die einzigen Gäste waren funktionierten wir die Zeltplatzküche zu unserem Schlafzimmer um. Weil wir nicht wussten wann wir das nächste mal wieder auf unser geliebtes Fahrrad steigen werden, war dies eher ein wehmütiger Abend. Hatten wir doch das Gefühl dass wir gerade erst losgefahren sind.



Juhuuu, wir sind in Istanbul....
Eigentlich hatten wir gedacht, dass es nur noch einige Kilometer geht. Aber wir hatten Istanbul, die 17 Milionenstadt, eindeutig unterschätzt, so wurden es vom Eingang der Stadt bis ins Zentrum noch gut 50 Kilometer. Und dies auf der berühmten Hauptstrasse E besch (E5).....nach schweizerischen Verhältnissen gleicht die Strasse eher einer Autobahn mit 8 Spuren......dass war ein Nervenkitzel, wir wollten doch immer schon einmal auf einer Autobahn Fahrrad fahren.....:-/



Fast am Taksim Square angekommen, wo unserer erster Couchsurfer auf uns wartete, wurden unsere Taschen nochmals gründlich gereinigt.....



Da standen wir im Zentrum von Istanbul und warteten auf unseren Couchsurfer, immer wieder
erweckten wir Aufsehen oder wurden befragt was wir den hier machen würden.
Das warten auf unseren neuen Host wurde zu einem Abenteuer und da wir nicht wirklich wussten wie er aussieht hatten wir das Gefühle eines Blinddates. "Du Iris könnte er dies sein?"
"Weiss nicht vielleicht......"
" Ah nein der wartete auf jemand anderes"
So ging es etliche Male bis er natürlich mit der türkischen halbstündigen Verspätung auftauchte.
So wurden wir in unser neues zu Hause gefürht, ein Zimmer mit 2 Betten, welches wir in der nächsten Woche mit 7 Personen teilen werden.......--> Ja das ist Couchsurfing. :-)



So nutzen wir die Zeit im Taksim um uns den typischen Touristenattraktionen zu widmen....



......und betraten das erste Mal den asiatischen Kontinenten zusammen... juhuiiiiiiii!!!!!!!




.......und beteiligten uns sogar an den Bauarbeiten am Taksim Square!!!!!!!!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Bulgarien (10 Tage, 400km)

Deutsche Sprache....schwierige Sprache!!!So werden wir in Bulgarien empfangen.



In Bulgarien fahren wir kilometerlang durch nichts.....so haben wir Zeit uns an zu klimatisieren!
In diesen Ebenen werden wir das erste Mal von Kälte und Wind heimgesucht. So zelten wir im Oktober bei 4 Grad.



Da wir leider "nur" Englisch und Deutsch und ein bisschen Französisch sprechen ist es nicht immer einfach sich mit den Menschen des jeweiligen Landes zu verständigen. Dank unserem Piktogramduden schaffen wir das aber meistens.(Danke Myriam) Doch Wegbeschreibungen mit diesem Duden sind leider trotzdem eher schwierig....doch ein cleverer älterer Herr lässt sich durch unsere andere Sprache nicht verwirren und zeichnet kurzerhand einen Plan unseres Weges in den Sand.



Nein wir sind hier nicht unter den Affen, sondern unter den verrückten Fahrradfahrerinnen die nichts besseres zu tun haben als überall hochzusteigen......




Nach einigen Kilometern kommen wir an die Schwarzmeerküste welche von den Hotels nur so überlaufen ist. Doch um die Jahreszeit sind alle Hotels alleine und verlassen. Am 10.10.10 haben wir dann die Schnapsidee, in einem solchen Hotel in der Eingangshalle auf unseren Matten zu Übernachten;-) Die einsamen Wächer sitzen an der Reception der 400Zimmer grossen Klötze mit stranger Mine.Trotz des vielen Platzes sind diese aber uns nicht wohlgesonnen und wollen uns nicht in den leeren Hotels übernachten lassen. Alle wimmeln uns ab......(Ziel nicht erreicht)............




......aber ein einsamer Strand und ein Feuer am Meer ziehen wir sowiso jedem 5-Sternhotel vor.....


...............und ein Vorleser hat es auch in den teuersten Hotels nicht.




So ruhen wir uns am Meer von Bulgarien zwei Tage aus....Wir nehmen uns die Zeit Feuer zu machen, Musik zu hören oder für Landart. Fast so gut wie Andy Goldsworthy....




Übernachtung mit Blick aufs Meer....




Kurz vor Burgas treffen wir Hotelstädte ohne Ende...für uns ist klar nie werden wir unsere Ferien in solchen Hotelbunker verbringen, da ziehen wir unsere kleine grüngelbe Suit vor!! "Doch als ich aus Spass Regula sagte, wenn sie hier Ferien machen möchte werde ich die ihr bezahlen, nahm sie dies voll ernst. Nun habe ich sie am Hals, und muss ihr irgendwann in diesem Touristenort Ferien bezahlen. Grrrr;-)"(dito Iris)




Murphys-Gesetz: Genau die Schraube geht verloren, von welcher man keinen Ersatz in der Tasche hat. Zum Glück haben wir auf einen guten Handwerker getroffen, der es weiss zu improvisieren.



Ja das ist ein gemütliches Rad und natürlich selbst gebaut....und wird selbstverständlich von uns ausgetestet......we like it!!



Damit wir nicht gesehen und von den Hunden nicht gebissen werden verstecken wir unsere Suit immer gut.(Hier kurz vor der Grenze zur Türkei)






Mit all diesen Geschenken, werden wir kurz vor der Grenze von einem türkischen Autofahrer empfangen...wenn das keine Gastfreundschaft ist, so fährt man trotz Regen munter in Richtunng Istanbul weiter.